Buffet-Schrank/Küchenschrank mit zahlreichen Küchen-Utensilien.
Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um einen ca. 1,20 m breiten und etwa 2 m hohen Buffet-Küchenschrank aus Weichholz, der um das Jahr 1900 hergestellt worden sein dürfte.
Das massive Möbel besteht aus zwei Teilen, nämlich der vierfüßigen und zweitürigen Anrichte mit Arbeitsfläche im unteren Bereich, und dem oberen Schranksaufsatz mit zwei Türen mit Glasfüllung. Ein abschließendes Gesims fehlt.
Dieser obere Aufbau steht dabei über der freien Platte der Anrichte auf einem hinteren Sockel und zwei Seitenwänden, die an den vorderen Enden in pfeilerartigen Abschlüssen mit Kapitell-Stilisierungen enden. In dem schlicht gehaltenen Buffetaufsatz befinden sich hinter den beiden verglasten Türen feste Zwischenböden mit Küchenutensilien.
Im mittleren Teil bietet das Buffet Platz für kleinere Küchenarbeiten und für die Aufbewahrung von Küchen-Utensilien. Hier werden heute etliche Objekte ausgestellt: mehrere Steingut- und Porzellan-Schüsseln, ein Steingutgefäß, Aufbewahrungsbehältnisse aus Porzellan und Blech (Salz, Zucker, Reis, Gerste) und eine verzierte Schale. Am rechten Rand wurde eine mechanische Brotschneidemaschine mit Handkurbel mittels einer Schraubzwinge an der Platte der Anrichte befestigt.
Auf dem Schrank befinden sich eine große Maggi-Flasche, eine Stehlampe, eine Waage ("Reform-Waage"), ein Radio (Marke "Elektra") sowie kleine Kristallgläser.
Allgemein zu Anrichte und Buffet:
Buffet-Schränke setzen sich in vertikaler Weise aus den beiden Möbel-Elementen "Anrichte" und "Buffet" zusammen. Es gibt historisch einen wesentlichen Unterschied in der Entstehung dieser beiden Möbel. Die Anrichte hat sich nämlich aus dem Tisch -, das Buffet jedoch aus der Truhe entwickelt. Insbesondere bei sehr frühen Antiquitäten kann man noch deutlich die Unterschiede der Entwicklung, beginnend mit der Spätgotik, sehen. So standen die nur halbhohen Anrichten oft frei im Raum und sind allseitig verziert - Buffets standen von je her an der Wand und sind daher an der Rückseite nicht verziert. Besonderer Beliebtheit erfreute sich der Buffet-Schrank seit dem 19. Jh. in der Zeit des Historismus, als er, - Architektur imitierend - meist reich verziert und profiliert, zum besonderen Prunkstück der "guten Stube" eines bürgerlichen Haushalts wurde. Etwas einfacher gestaltete Buffet-Schränke wurden als Küchenschrank, also zur Aufbewahrung von Geschirr oder Vorräten verwendet.
Der Schrank mit all seinen Einzelbestandteilen gehört zum Exponat-Ensemble der Kücheninstallation (Inv.-Nr. 2023HMW0079) und ist somit auch Teil derselben.