Traktor - Klöckner-Humboldt-Deutz D 50:
Der „Deutz D 50“ ist ein Straßenschlepper in rahmenloser Blockbauweise der Modellreihe D, der zwischen 1959/‘60 und 1962 von den Deutz-Werken in Köln hergestellt wurde.
Bei dem Model D 50 handelt es sich um einen Diesel mit einem Hubraum von 3400 cm³ und einer Leistung von 33,7 KW/46 PS (stehender luftgekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihen-Dieselmotor, Typ: F4L 712). Der Traktor ist mit einem Deutz-Schubradgetriebe mit Mittelschaltung mit sieben Vorwärtsgängen und drei Rückwärtsgängen ausgerüstet. Er besitzt Hinterradantrieb und erreicht eine Geschwindigkeit von knapp 20 Km/h.
Als Zapfwelle besitzt der Schlepper serienmäßig eine kupplungsunabhängige, aber gangabhängig schaltbare Motor-Zapfwelle. Als Bremsen dienen eine auf die Hinterräder wirkende Fußpedal-Trommelbremse und eine auf die Vorgelegewelle wirkende, feststellbare Trommel-Handbremse. Die Teleskop-Vorderachse (achtfache Spurverstellung) hat Einzelradfederung und ist pendelnd gelagert; die Hinterachse hat Antriebskegelräder und Stirnradübersetzung. Des Weiteren hat der D 50 serienmäßig eine mechanische ZF-Gemmer-Lenkung, einen Fahrerstand mit gefedertem Fahrersitz mit Sitzkissen und einem Beifahrersitz. Ein Hydrauliksystem mit Kraftheber, eine Riemenscheibe, ein Verdeck mit Heizung und ein zweiter Beifahrersitz waren optional.
Das Metallblech der Karosserie sowie nahezu aller Bauteile (Achsen, Gestänge, Motorblock) sind grün lackiert, die Felgen rot; das senkrechte Auspuffrohr und die Scheinwerfergehäuse sind schwarz.
Der Traktor ist mit einem Überrollbügel nachgerüstet worden. Überrollvorrichtungen sollen durch die Schaffung eines Überlebensraums schwere oder tödliche Unfälle durch Umstürzen bzw. Überschlagen des Fahrzeugs verhindern. Erst seit dem 1. Januar 1970 müssen in Deutschland alle neu zugelassenen land- oder forstwirtschaftlichen Traktoren und Zugmaschinen mit Umsturzvorrichtungen ausgerüstet sein. Für Bestandmaschinen galt eine Nachrüstpflicht bis zum 1. Januar 1977. Da es sich hierbei nicht um eine gesetzliche Regelung der StVZO, sondern um die Unfallverhütungsvorschriften der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften handelt, gilt diese Vorschrift für außerlandwirtschaftlich zugelassene Traktoren und für Nichtmitglieder der Genossenschaft nicht.
Besonderheit:
Als Besonderheit hat der Schlepper serienmäßig zwei Sitze hintereinander (vgl. oben).
Zur Herstellerfirma:
Die Vorgängerfirma der Firma Deutz wurde 1864 von Nicolaus August Otto (dem Erfinder des nach ihm benannten Otto-Motors) und Eugen Langen gegründet; 1872 kamen Gustav und Jacob Langen sowie Emil und Valentin Pfeifer als Mitbegründer der eigentlichen Deutz AG als Gasmotorenfabrik in Köln-Deutz hinzu. Lag der Schwerpunkt der Produktion zunächst auf Motoren und Lokomotiven, betrieb das Unternehmen seit 1919 auch zunehmend Traktorenbau. 1921 erweiterte sich der Betrieb zur Motorenfabrik „Deutz, Humboldt-Deutzmotoren“, im Jahre 1938 durch einen weiteren Zusammenschluss zu der Firma „Klöckner-Humboldt-Deutz AG“. In der Nachkriegszeit erweiterte sich die Produktionspalette um weitere landwirtschaftliche Maschinen und – unter der Marke „Magirus-Deutz“ – um LKW’s und Omnibusse. Seit 1997 heißt die Firma wieder Deutz AG.