Esse

Esse (Schmiedefeuer)

Die Esse besteht aus einem gemauerten Unterbau, der eigentlichen Feuerstelle in Form einer rechteckigen Eisenplatte mit mittigem Rost und mechanischen Verstellvorrichtungen, einem hängenden metallenen Rauchabzug mit langem Rohr (zum Schornstein), sowie – unter dem Rost stehend – einem Aschebehälter, einem Behältnis mit Schmiedekohle und einem Schürhaken mit breitem Kopf.
Funktional zugehörig ist ein Blasebalg (Inv.-Nr. 2023HNS0005), welcher mechanisch durch ein Laufrad (Inv.-Nr. 2023HNS0006) angetrieben wird, und den für die Feuerung notwenigen Sauerstoff liefert.
Der Unterbau sowie der Rauchabzug sind im Rahmen der musealen Präsentation geschaffene moderne Ergänzungen.

Zu Essen allgemein:
Als Esse wird eine offene Feuerstelle für das Schmiedefeuer mit Abzug und zusätzlicher Luftzuführung bezeichnet. Sie dient dem Erwärmen von Metallteilen beim Schmieden und stellt somit die wichtigste Einrichtung einer Schmiede dar. Durch die Zuführung von Luft (Sauerstoff) mittels eines manuell betätigten Blasebalgs wird das Schmiedefeuer auf die zum Schmieden der Metallteile benötigte Temperatur gebracht. Da die erforderlichen Temperaturen je nach Umformungsverfahren unterschiedlich sind, ist die Belüftung regulierbar. Als Brennmaterial dient in der Regel Kohle mit hohen Kohlenstoffanteilen. Hierbei findet eine Rostfeuerung statt, dass heißt eine Feuerung, bei der die Kohle auf einem Rost liegt und verbrennt. Die Öffnungen im Rost dienen der Zuführung der "Unterwinde", also der für die Verbrennung notwendigen Luft, und zugleich der Abführung der Asche. Bei einfacher Rostfeuerung dient ein Schürhaken dem manuellen Umwälzen ("Schüren") des Feuers und zum Abführen der Asche.