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Bettflaschen / Wärmflaschen

Museum Schloss Fellenberg


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2017MSF0263
Anzahl:
3 Stück
weitere Objektbezeichnung:
Bettflaschen / Wärmflaschen
Sachgruppe:
Material:
Metall (Zinkblech)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 12 cm
Breite: 28 cm

Beschreibung

"Eine Wärmflasche (auch Thermophor, in der Schweiz, im Badischen, in der Pfalz und im Elsass Bettflasche) ist ein Behältnis mit Schraubverschluss, das mit heißem Wasser gefüllt wird, um den Körper damit zu wärmen. Sie besteht heute meist aus PVC oder einem anderen flexiblen, hitzebeständigen Kunststoff. Wärmflaschen sind meist länglich geformt und messen ungefähr 30 cm × 20 cm. Neben der Standardform gibt es sie in unterschiedlichsten Farben, Formen und Maßen.
Die Wärmflasche wird mit heißem, aber nicht kochendem Wasser gefüllt und häufig benutzt, um in der kalten Jahreszeit das Bett anzuwärmen. Daneben werden Wärmflaschen auch zur Wärmetherapie genutzt, etwa bei Verspannungen im Hals-Schulter-Bereich oder bei Bauchschmerzen zur Anregung der Peristaltik.
Vor allem ältere Wärmflaschen bestehen aus Metall. Sie werden meist mit einem Überzug oder anderen Textilien umhüllt, um Verbrennungen zu vermeiden.

Geschichte
Ein Vorläufer der Wärmflasche war ein heißer Ziegel oder ein heißer Stein, der zum Vorwärmen in ein Tuch geschlagen und in das Bett gelegt wurde. Um etwa 1520 gab es die ersten Flaschen aus Zinn, vermutlich wurden sie auch schon zum Wärmen verwendet. Später wurden die Behälter aus Zink, Kupfer, Messing, Aluminium, Glas oder Steingut gefertigt und auch in der Form anatomisch angepasst. Die Steingutflaschen (zum Beispiel Selterswasserflaschen) wurden von den unteren Bevölkerungsschichten benutzt, die sich kein Modell aus Metall leisten konnten. Gefüllt wurden sie entweder mit Wasser oder heißem Sand. Da Kupfer die Wärme besonders gut leitet und sich gut formen lässt, war es im 18. Jahrhundert das bevorzugte Material für Wärmflaschen.
Neben den Bettflaschen dienten bis ins 19. Jahrhundert auch mit Deckel versehene Wärmepfannen aus Messing als Bettwärmer, die vor dem Schlafen unter die Decken geschoben und mit glimmenden Kohlen befüllt wurden.
Um Verbrennungen vorzubeugen, wurden metallene Wärmflaschen in der Regel mit einem gehäkelten oder gestrickten Über-zug versehen. Seit den 1920er Jahren wurde für Wärmflaschen zunehmend Gummi verwendet. Der Vorteil dieses Materials besteht darin, dass es flexibel ist und sich an den Körper anpasst. Auch wenn Gummi-Wärmflaschen unzerbrechlich sind, können sie undicht werden, was zum Austreten des heißen Wassers und zu Verbrühungen der Haut führen kann. Um das zu vermeiden, gibt es Gummi-Wärmflaschen daher auch mit saugfähigen Überzügen.
In der DDR wurden Wärmflaschen neben Gummi vorzugsweise aus Porzellan und Steingut gefertigt. Neben der klassischen Ovalform (Fa. Fröhlich, Thüringen) gab es die Dreieckform mit stark abgerundeten Ecken (Steingutwerk Torgau), die so schlecht wegrollen konnten. Porzellanwärmflaschen haben den Vorteil der Geruchlosigkeit und ein größeres Wärmespeichervermögen. Ein Nachteil besteht in der Bruchgefahr. Im Lauf der Zeit wurden alle Fertigungen aus Porzellan eingestellt."

Literatur
[1] wikipedia