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3-fach kombinierte Kreissäge/Fräse

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0044
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
3-fach kombinierte Kreissäge/Fräse
Signatur:

nummeriert (Elektromotor: 40082)

Material:
Technik:
Metalltechnik (Maschinenbau und Elektrotechnik)
Maße:
Gesamt: B: 146 cm, T: 156 cm (mit nachträglich anbebautem Elektromotor), H: 123 cm

Beschreibung

3-fach kombinierte Kreissäge/Fräse

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine Kreissäge aus dem ersten Drittel des 20 Jh., die geräteintern um weitere Maschinenkomponenten erweitert ist, so dass sie sich als eine 3-fach kombinierte Holzbearbeitungsmaschine präsentiert.
Die Maschine besteht im Wesentlichen aus einer am Boden verschraubbaren Standplatte, einem massiven, gusseisernen, im Querschnitt rechteckigen sowie leicht trapezförmigen Unterbau, über dem sich ein massiver Arbeitstisch mit entsprechender Durchtrittsöffnung für das vertikal gelagerte Kreissägeblatt und einem stufenlos verschiebbaren Parallel-Anschlag sowie weiteren (in jeweils eine Nut einlegbaren und im Winkel verstellbaren) Anlegschienen befindet, und einem großen, mittels Stellrad höhenverstellbaren und über einem Maschinenbett seitlich fahrbaren Seitentisch mit einer ebenfalls höhen- und seitenverstellbaren Schraubzwinge mit Stellrad zum Einspannen der in dieser Sektion zu bearbeitenden Werkstückes. Mit einem langen Hebel mit Holz-Griff ließ sich der seitliche Maschinentisch der rotierenden zweiten Werkzeugeinheit (die zweite Maschinen-Einheit mit Spindel und Futter zum Einspannen von Fräsen und Bohrern möglich) frontal zuführen - ein weiterer Hebel bewegte den Tisch quer zu dieser (Langloch-Fräsen u.ä. mgl.). Aus der Hauptarbeitsplatte ragt eine weitere - vertikal gelagerte - Fräsvorrichtung heraus (die dritte Maschinen-Einheit), die über diesem Haupttisch zu bedienen war.
Die drei kombinierten Werkzeuge der dergestalt kombinierten Kreissäge/Fräsmaschine wurden - eventuell nach einer Umrüstung - durch einen mit 380/660 Volt zu betreibenden Elektromotor der Firma "Elektrotechnische Fabrik Gebr. Köhl Saarbrücken" vom Typ "D-Motor DKN 5.5" angetrieben. Ein lederner Treibriemen übertrug die Kraft auf die Antriebsachsen.

Zu Sägen generell:
Die Säge ist ein Werkzeug oder eine Werkzeugmaschine zum Sägen von Holz, Metall, Stein, Kunststoff und anderen festen Materialien. Sägen sind durch Hand-, Wasser-, Dampfkraft oder andere Energiequellen zu betreiben. Die Säge ist ein zerspanendes Werkzeug - das Sägeblatt besteht aus einer dünnen, am Rand mit meißelartigen Zähnen versehenen, linearen Stahlplatte (Hand- und Stichsägen) oder einem runden Sägeblatt (Kreissägen), das durch eine Kraft bewegt wird. Das Sägewerkzeug dringt mit seinen Sägezähnen in den Werkstoff ein - durch Wegnahme dünner Späne (Sägespäne) wird eine schmale Nut eingearbeitet, wodurch eine Trennfuge entsteht.
Je nachdem, ob das Sägeblatt mit der Hand oder mit Maschinenkraft bewegt wird, unterscheidet man zwischen Handsägen und Maschinensägen (oder Sägemaschinen). Kreis-, Ketten- und Bandsägen arbeiten mit einer kontinuierlichen - Handsägen mit einer diskontinuierlichen Bewegung der Sägezähne. Sägen arbeiten prinzipiell entweder schiebend (die meisten europäische Handsägen), oder ziehend (die meisten maschinellen Sägen, sog. Japansägen), oder sind im beidseitigen Schnitt verwendbar (Forstsägen sowie Fein- und Metallsägen).
Um ein Festklemmen des Sägeblattes im Werkstoff zu verhindern, muss der Schnitt breiter sein als das Sägeblatt (Freischnitt). Dies wird durch ein gewelltes, gestauchtes oder geschränktes Sägeblatt gewährleistet: Bei einem gewellten Sägeblatt sitzen die einzelnen Zähne nicht auf einer geraden Linie, sondern laufen in leichten Kurven; gestauchte Zähne sind an ihren Spitzen breiter. Bei einem geschränkten Sägeblatt sind die Zähne abwechselnd nach rechts und links gebogen.

Zu Kreissägen allgemein:
Wie alle Sägen ist auch eine Kreissäge ein Werkzeug bzw. speziell eine Werkzeugmaschine zur spanenden Trennung von Werkstücken. Sie dient insbesondere zum Sägen von Holz, Metall, Kunststoff, Stein oder Baustoffen. Das eigentliche Werkzeug ist ein rundes Kreissägeblatt.
Es gibt stationäre und Handkreissägen.
Stationäre Kreissägen werden in erster Linie Werkstätten und auf Baustellen eingesetzt, wobei generell zwischen Sägen für den handwerklichen und den industriellen Einsatz differenziert wird, da sich die Maschinen in ihren Dimensionen und ihrer Funktion zum Teil erheblich unterscheiden.
Der Antrieb der stationären Kreissägewelle erfolgt durch Keil-, Zahn- oder Flachriemen über verschieden große Riemenscheiben.
Bei den Sägeblättern wird zwischen einteiligen Kreissägeblättern, welche aus einem Stück Bandstahl bestehen, aus dem sie herausgestanzt und anschließend mit der gewünschten Zahnform versehen worden sind, und Verbundkreissägeblättern unterschieden.
Der Einsatzbereich des Sägeblattes hängt von der Schneidegeometrie des Sägezahns (Zahnform oder Anzahl der Zähne/Zahnteilung) ab. Die Auswahl eines Sägeblattes ist von verschiedenen Variablen abhängig, wie zu schneidendes Material, Schnitt- und Vorschubgeschwindigkeit, Antriebs-/Motorleistung, zu erzielende Schnittgüte und auch dem Preis - bei Holz auch ob längs oder quer geschnitten wird und welche Holzfeuchtigkeit vorhanden ist. Die Zahnform wird unterteilt in Flach-, Hohl-, Trapez-, Wechselzahn, Trapez-Flachzahnkombi oder Dachzahn-Flachzahnkombi.
Auf dem Maschinenständer der stationären Tischkreissägemaschine ist der feste oder höhenverstellbare Arbeitstisch befestigt, welcher eine Durchtrittsöffnung für das Kreissägeblatt aufweist. Im Inneren bzw. unter der Platte sind die Maschinenaggregate zum Antrieb der Sägewelle sowie die Mechanik zur Höhen- und Schrägstellung des Kreissägeblattes angelegt. Schwenk- und Höhenverstellbewegungen erfolgen über ein Handrad oder - bei neueren Geräten - elektromotorisch. Die Schrägverstellung erlaubt das präzise Ansägen von Winkeln zwischen 0° und 45°. Auf einer Seite des Maschinentisches befindet sich zumeist der Parallelanschlag. Er ermöglicht Werkstückschnitte auf Breite, wobei das gewünschte Maß auf einer Skala voreingestellt werden kann. Bei Formatkreissägen ist auf der gegenüberliegenden Maschinenseite ein Rolltisch befestigt, welcher den winkelverstellbaren Queranschlag aufnimmt. Werkstücke werden auf den Rolltisch aufgelegt und am Kreissägeblatt vorbeigeführt, wobei auch hier gewünschte Maße und Winkel auf entsprechenden Skalen voreingestellt werden können.
Als technische Schutzvorrichtungen gegen Unfallgefahren können die Maschinen verschiedene Zusatzbauteile wie Spaltkeil, Sägeblattabdeckung, weitere Anschlagschienen, Klemmvorrichtungen für das Werkstück sowie Schiebstock oder -schlitten aufweisen.