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Mechanische Wäschemangel

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0112
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Mechanische Wäschemangel
weitere Objektbezeichnung:
"Original Seiler"
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: B: 117 cm, T: 62 cm, H: 122 cm

Beschreibung

Mechanische Wäschemangel ("Original Seiler")

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine "Original Seiler"-Dreiwalzen-Wäschemangel, die wohl zwischen 1900 und etwa 1920 in dem Industrieunternehmen "Seilers Maschinenfabrik Liegnitz" in der - zu dieser Zeit deutschen - schlesischen Stadt Liegnitz hergestellt wurde.

Zur Firma "Seilers Maschinenfabrik":
Bis 1945 waren die Textilindustrie, der Maschinenbau und die Holzwirtschaft bedeutende Wirtschaftsfaktoren der Stadt Liegnitz. Nach einer Übersicht des letzten Oberbürgermeisters Werner Elsner gab es 1934 in Liegnitz unter 100 Industriebetrieben allein 17 Textilfabriken, 12 Maschinenfabriken sowie 30 Holzbetriebe. Das im 19. Jh. von dem Kaufmann Franz Seiler und dessen Bruder, dem Fabrikanten Eduard Seiler, gegründete Unternehmen hatte sich auf die Herstellung von Mangeln spezialisiert. Anfänglich wurden gewöhnliche Mangeln in verschiedenen Größen (für Gewerbe und Heim) produziert, später moderne Dampfmangeln. In den 1930er-Jahren wirbt das Unternehmen als größte Mangelfabrik Deutschlands. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Fabrik vollständig von Soldaten der sowjetischen Armee zerstört.


Zur vorliegenden Maschine:
Die 1,17 m breite und 1,22 m hohe Handmangel besitzt neben ihren drei Walzen (darunter eine Ober- und eine Unterwalze für die eigentliche Mangeltätigkeit) an ihrer rechten Seite ein eisernes Schwungrad für den Handbetrieb. Die hochklappbare, mit einer Klappstütze versehene, Tischplatte aus Holz konnte mit einem an der Mittelwalze befestigten Rolltuch, welches durch Linksdrehen des Schwungrades abgewickelt wurde, abgedeckt werden. Über dieses Rolltuch wurde die noch leicht klamme Wäsche ausgebreitet, wobei Nähte und Knöpfe zur Schonung von Wäsche und Walzen eingeschlagen werden mussten, durch Rechtsdrehen des Schwungrades um die Walzen aufgewickelt und somit durch den Pressdruck glatt gewalzt. Durch Ziehen an dem Unterlagen-Tuch (mit der linken Hand) rollten sich die Walzen wieder ab und die Wäsche wurde wieder in eine waagerechte (Tisch-)Lage gebracht. Dieser Vorgang konnte bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.