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Furniersäge der Firma Scheer

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
von: C.F. Scheer & CIE. als Hersteller
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0039
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Furniersäge der Firma Scheer
weitere Objektbezeichnung:
Füge- und Feinschnittmaschine FM2-2500
Signatur:

nummeriert (Firmenschild Maschine: 50404)

Material:
Technik:
Metalltechnik (Maschinenbau)
Maße:
Gesamt: B: 296 cm, T: 97 cm, H: 130 cm

Beschreibung

Furniersäge der Firma Scheer

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine zwischen 1975 und etwa 1990 hergestellte Furniersäge bzw. Füge- und Feinschnittmaschine der 1890 gegründeten Firma "C.F. Scheer & CIE." aus Stuttgart-Feuerbach.

Zu Furniersägen allgemein:

Bei Furniersägen (Furniersägemaschinen) handelt es sich zumeist um Stand-Sägen zum Herstellen von Furnieren. Als Furnier werden 0,4 bis 8 mm dicke Blätter aus Holz bezeichnet, die durch verschiedene Säge- und Schneideverfahren vom Stamm abgetrennt werden. Das Wort Furnier wurde im 16. Jahrhundert dem französischen Begriff fournir (dtsch.: bestücken, beliefern) entlehnt. Es bezeichnete den Vorgang, weniger wertvolles Holz mit edleren dünnen Holzblättern zu belegen. Die älteste Herstellungsweise von Furnier ist das Sägen. In der vorindustriellen Zeit wurde der Stamm zumeist über einer offenen Grube liegend von zwei Arbeitern manuell gesägt. Eine Person stand in der Grube, die zweite auf einem Gerüst über dem Stamm - gesägt wurde mit einer Rahmensäge. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden dann die ersten von Dampfkraft betriebenen Furniersägen entwickelt - in England und Amerika waren dies Kreissägen, während sich im kontinentalen Europa die Form der Gattersägen durchsetzte. Da beim Sägen von Furnieren, je nach benutztem Sägeblatt und in Abhängigkeit von der produzierten Furnierstärke ca. 50 % bis 80 % des Stammes zu Sägemehl werden, war dies eine aufwendige und mit hohem Materialverlust behaftete Methode. Deshalb begann, nachdem um 1900 die höchste Entwicklungsreife der klassischen Furniersägemaschinen erreicht worden war, durch die damals neu entwickelte Art der nahezu verlustfreien Herstellung von gemessertem Furnier der Niedergang der industriellen Sägefurnierherstellung. Dennoch werden bis heute auch noch Sägefurniere hergestellt.
Bei Furniersägen ist das Sägeblatt stets sehr dünn, in der Regel sein gezahnt und nicht geschränkt, um den unvermeidlichen Verlust durch Spanbildung möglichst gering zu halten. Es sägt den Werkstoff entweder von oben nach unten, indem es selbst in einer gleichbleibenden waagerechten Linie hin und her fährt, wobei der zu zerlegende Block, welcher von einem Schlitten gehalten und fixiert wird, mit diesem allmählich in die Höhe gezogen wird, oder - vertikal gelagert - nach prinzipiell gleicher Methode von vorne nach hinten.

Zum vorliegenden Exponat:

Mit der 2,96 m breiten und ca. 1,30 m hohen Scheer-Füge- und Feinschnittmaschine des Typs "FM2-2500" (Maschinen-Nr.: 50404) können Furniere, Hartpapier, beschichtete Spanplatten sowie verschiedenste plattenförmige Materialien, wie bspw. Dünne Nichteisenbleche (Messing, Aluminium, Kupfer) und Kunststoffe, kantig, fugendicht und splitterfrei geschnitten werden. Die Säge-Maschine besteht aus zwei stabilen Maschinenfüßen, auf welchen die Führungsbahn mit Spannbalken montiert ist. Die Spannung des Schnittgutes erfolgt durch einen waagerecht gelagerten Druckbalken, welcher mittels eines mittig sitzenden Handrads über Seilzug gespannt wird. Der Spanndruck wird über die gesamte Einspannlänge gleichmäßig verteilt, wodurch auch wellige Funierpakete fugendicht geschnitten werden können. Der von Hand in ebenfalls waagerechter Richtung auf seiner Führungsbahn zu bewegende, kugelgelagerte Sägewagen besitzt einen mit 220/380 Volt zu betreibenden Drehstrommotor, welcher das vertikal gelagerte, kreisrunde Sägeblatt mit ca. 15 cm Durchmesser antreibt. Bei einer verstellbaren Schnitthöhe von 0 - 45 mm sind Schnittlängen bis über 2,5 m möglich.