zurück

Wandregal mit mehreren Hand-Lötlampen und Lötkolben

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
von: G. Barthel als Hersteller
von: Vulcano als Hersteller
von: Express als Hersteller
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0048
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Wandregal mit mehreren Hand-Lötlampen und Lötkolben
Maße:
Gesamt: B: 160 cm, H: 24 cm, T: 22,5 cm (Regal)

Beschreibung

Wandregal mit mehreren Hand-Lötlampen und Lötkolben.

Bei den Exponaten handelt es sich um drei Hand-Lötlampen mit Behältern in vertikaler Ausführung, zwei Hand-Lötlampen in Längsausführung, sowie vier elektrische- und elf ältere, fremd zu beheizende Lötkolben.

Hand-Lötlampen:
Die Lötlampen der erstgenannten Kategorie wurden mit Benzin oder Petroleum betrieben - die dafür vorgesehenen Behälter (mit rundem Querschnitt) besitzen jeweils eine manuell zu betätigende Pumpe und dienen zugleich als Standfuß. Diese Lampen können einen Griff aufweisen - der jeweilige Brenner (je nach Bauart mit Vorbrenner) ragt mit seinem Verstellrad (Ventil) schräg oder waagerecht über dem Behälter auf. Es sind je ein Exemplar der Firmen "G. Barthel", "Express" und "Vulcano" vorhanden.
Bei den Lötlampen der zweitgenannten Kategorie handelt es sich um Hand-Lötlampen in Längsausführung. Diese Lötlampen wurden ebenfalls mit Benzin oder Petroleum betrieben - der jeweils dafür vorgesehene, zylindrische Behälter diente zugleich als Griff. An den hinteren Enden besitzen diese Behälter ebenfalls eine (Hand-)Pumpe. Die Brenner sind gleichsam je mit einem Verstellrad zur Regulierung der Brennstoffzufuhr und zumeist mit einer klappbaren Stützkonstruktion ausgestattet. Einer der Lampen ist mit einem kupfernen Lötkolbenaufsatz versehen.

Generell zu Lötlampen:
Eine Lötlampe ist ein handlicher - heute propan- oder butanbetriebener - Gasbrenner, dessen Einsatzmöglichkeit nicht nur auf das Löten und Hartlöten beschränkt ist - Lötlampen eignen sich auch zum Entfernen von Lackschichten oder allgemein zum Erwärmen (Vorheizen) von Gegenständen.
Die Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland erfundene Lötlampe wurde ursprünglich mit Weingeistdampf und seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit Benzin als Brennstoff betrieben. Da hierbei jedoch ein Vorwärmen der Lötlampe notwendig ist, um die nötige Vergasungstemperatur zu erreichen, war der Umgang mit diesen Lötlampen trotz einem Überdruckventil nicht immer ungefährlich. In den 1970er Jahren wurden sie von der Butangasvariante abgelöst, deren Handhabung zudem einfacher ist.

Lötkolben:
Die Kollektion enthält vier elektrische Lötkolben. Diese können mit innen- oder außenbeheizten, in der Regel auswechselbaren Lötspitzen bestückt werden. Bei elektronisch temperaturgeregelten Lötkolben wird die Heizung elektronisch gesteuert. Der elektrische Lötkolben wurde von dem deutschen Ingenieur Ernst Sachs erfunden, der ihn 1921 zum Patent anmeldete.
Die elf alten - hammerförmigen - Lötkolben besitzen je einen Holzgriff; sie wurden noch nicht elektronisch betrieben, sondern im Schmiedefeuer oder durch eine Lötlampe erhitzt.

Generell zu Lötkolben:
Der Lötkolben ist ein Gerät, mit dem man Metalle aufschmelzen und Bauteile durch Weichlöten verbinden kann. Die alten, oftmals hammerförmigen Lötkolben bestehen zumeist aus einem Kupferklotz mit Eisenstiel und Holzgriff. Der Kupferklotz hat üblicherweise eine Schneide oder Finne, die das feinere Antragen von Wärme und Lot ermöglicht. Diese Kolben wurden mit einer Lötlampe erhitzt (fremdbeheizt). Bei neueren Geräten unterscheidet man zwischen elektrischen und gasbeheizten Lötkolben.
Beim Lötvorgang werden Metallteile mit dem Lötkolben erhitzt und mit einem weiteren, durch das Erhitzen schmelzenden Metall (= Lot) verbunden. Dieses Binde-Metall, z. B. Lötzinn, stellt nach dem Erkalten eine sowohl mechanische wie elektrische Verbindung zwischen den Metallteilen her. Die Metallteile selbst werden nicht - wie beim Schweißen - thermisch angeschmolzen; es entsteht allerdings an den äußeren Schichten eine sehr dünne Legierungsschicht mit dem Lot. Löten ist also keine Klebverbindung.