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Regal in einer ehemaligen Fensterlaibung aus Sandstein mit zahlreichen Ausstellungsstücken

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung: von bis
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0098
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Regal in einer ehemaligen Fensterlaibung aus Sandstein mit zahlreichen Ausstellungsstücken
Maße:
Gesamt: H: 113 cm, B: 90 cm, T: 25 cm (Regal in der Fensterlaibung)

Beschreibung

Regal in einer ehemaligen Fensterlaibung aus Sandstein mit zahlreichen Ausstellungsstücken.

In die ehemalige Sandstein-Fensterlaibung eines vermauerten Fensters des im Jahre 1767 als ältesten Teil des heute bestehenden Komplexes errichteten Mühlengebäudes sind drei übereinander liegende, gläserne Regalböden eingelassen. Die so entstandene, ca. 1,13 m hohe, etwa 0,90 m breite und 25 cm tiefe Vitrine wird zum Ausstellungsraum hin durch einer zweiflügligen Glastür verschlossen und enthält zahlreiche Ausstellungsstücke, welche entweder dem ehemaligen Werkstattbetrieb der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle entstammen oder dem Museum seit seiner Eröffnung im Jahr 1997 als Schenkung oder Leihgabe zugetragen wurden.

1.) Das oberste Regal enthält von links nach rechts folgende Exponate:

a.) drei identische Tintenfässer aus Keramik.
Ein Tintenfass dient als Behälter zur Aufbewahrung von Tinte für die Anfertigung von Handschriften mit Hilfe einer Schreibfeder. Tintenfässer waren jahrhundertelang - bis zur Erfindung des Füllfederhalters - ein unentbehrliches Utensil für handschriftliche Mitteilungen.

b.) eine gerahmte Postkarte in einem rechteckigen Holz-Glasbildhalter. Die hier präsentierte Rückseite der von Johann Peter Hartfuß, dem Gründer und ersten Inhaber der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle, in Druck gegebenen Postkarten zeigt in der linken oberen Ecke dessen damaliges - heute nicht mehr existierendes - Wohnhaus in Merzig.

c.) eine Buchstaben-Druckmaschine unbekannter Herkunft.

2.) Das zweite Regal von oben enthält von links nach rechts folgende Exponate:

a.) mehrere Teile eines zerlegten Uhrwerks (Feder, Zahnräder).

b.) zwei kleine, runde Lupen und ein rechteckiges Vergrößerungsglas.

c.) ein aus gebranntem Ton bestehendes Profil-Bildnis des Firmengründers Johann Peter Hartfuß. Das Objekt wurde im Juni 1997 von dessen Enkel Paul Zenner dem damals neu entstandenen Museum gestiftet.

d.) weitere Teile eines Uhrwerks (Zahnräder) sowie eine für den Uhrmacherbetrieb bestimmte, runde Spannvorrichtung zum Halten von Taschen- und Armbanduhren.

e.) eine transportable Kleinstbohrmaschine mit rundem Standfuß, runder Säule sowie einem runden Bohrtisch und einer senkrechten Pinole mit einer kleinen Riemenscheibe für den Transmissionsantrieb. Als Zubehör dient eine auswechselbare Pinole mit Antriebsscheibe.

3.) Das unterste Regal enthält von links nach rechts folgende Exponate:

a.) drei Zirkel aus Metall, ein Messgerät für Blechstärken sowie zwei Messschrauben (Mikrometer). Eine Messschraube ist ein Längenmessgerät. Mit ihr können in einem jeweils angegebenen Bereich an Prüflingen exakte Messungen bis zu einer Genauigkeit von 0,01 mm durchgeführt werden (bspw. Außendurchmesser und Materialstärke). Vergleiche hierzu die Angaben zu Inv.-Nr. 2017FMF0080.
Bei den beiden Mikrometerschrauben handel es sich um Gesellenstücke ehemaliger Lehrlinge der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle. Als Gesellenstück wird das im praktischen Teil der Gesellenprüfung herzustellende Werkstück bezeichnet. Bei Prüfungen im Geltungsbereich der Handwerksordnung muss der Auszubildende ("Lehrling") als angehender Handwerksgehilfe ("Geselle") bei der Anfertigung des Werkstücks die speziellen Fähigkeiten unter Beweis stellen, die er während der Ausbildung erworben haben sollte (praxisbezogene, sachgerechte Umsetzung des Fachwissens, logisches und praktisches Denken).
In der Regel müssen zwei Ausfertigungen des Gesellenstückes innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne verfertigt werden, welche nach der Fertigstellung von dem Prüfungsausschuss der zuständigen Innung in Bezug auf Herstellungsprozess und -ergebnis bewertet und benotet werden.

b.) eine Holzkiste mit Zahnrädern und weiteren Zubehörteilen zerlegter Uhrwerke.

c.) ein Stempel und eine Matrize zur Herstellung von Puderdosen. Es handelt sich um handgravierte Arbeiten. Eine Matrize ist der untere Teil einer Pressform, in die der Werkstoff durch das Oberteil - die Patrize/den Stempel - hineingedrückt wird (vgl. Inv.-Nr. 2017FMF0099).

d.) ein Stempel zur Herstellung von Handspiegeln. Die dazugehörige Matrize fehlt.

e.) Beispiele durch Stempel und Matrize gepresster Werkstücke (bspw. ein Handspiegel).