zurück

Rohgussmodelle aus Holz

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung: 1930er Jahre
von: Eigenbau als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0070
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Rohgussmodelle aus Holz
Signatur:

unbezeichnet

Material:
Maße:
Gesamt: H: 54 cm, B: 51,5 cm

Beschreibung

Drei Rohgussmodelle aus Holz.

Bei den drei an der Werkbank aufgehängten, etwa 52 X 54 cm messenden und bis zu 5 cm dicken Modellen aus Pappelholz handelt es sich um Rohgussmodelle für Maschinenbestandteile, welche zur Fertigung von bestimmten in der Werkstatt zum Eigenbedarf gebauten oder seriell hergestellten Maschinen benötigt wurden. Die Gussmodelle wurden ebenfalls in der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle hergestellt. Ausgeführt wurden die Gießarbeiten von der Dillinger Firma Bartz.
Unter anderem ließen sich folgende Bauteile mit den Modellen gießen: Riemenscheiben sowie Teile der Ring-Graviermaschine "Cardan" und von Drehstühlen.

Allgemein zum Gießen und Gussformen:
Das Fertigungsverfahren Gießen zählt zu den Urformverfahren und ist hierbei vermutlich das älteste Formgebungsverfahren. Beim Gießen entsteht aus einem flüssigem Werkstoff nach dem Erstarren ein fester Körper in einer bestimmten Form. Gießverfahren werden insbesondere bei der Massenproduktion von Bauteilen aller Art, sowohl einfacher als auch komplizierter Gestalt, angewendet. Die Kosten und der Aufwand für den Modell-/Formenbau sind zwar vergleichsweise hoch, relativieren sich jedoch mit der Anzahl der gegossenen Gussstücke.
Bei allen Gussverfahren werden Gussformen benötigt. Es ist dabei zu unterscheiden zwischen verlorenen und mehrfach verwendbaren, abnehmbaren sowie für die Herstellung beiderseits ausgeformter Gussstücke doppelseitigen Gussformen/Modellen (Dauerformen/Kokillen)aus Gipsmasse, Holz, Kunstharzen oder Metall. Jede Gussform ist ein Hohlraum, der mit geschmolzenem Metall gefüllt wird. Die Form des Hohlraums wird bei der Erstarrung des eingegossenen Materials in seinen Einzelheiten wiedergegeben. Deshalb muss ein Modell dem späteren Gussstück unter Berücksichtigung des linearen Schwindmaßes bei der Abkühlung von der Gieß- auf die Raumtemperatur genauestens entsprechen. Da die Formen durch den Gießvorgang nicht zerstört werden, kann mit den Dauerformen eine größere Anzahl an Gussteilen gefertigt werden.