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Generator zur Stromerzeugung

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung:
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0018
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Generator zur Stromerzeugung
weitere Objektbezeichnung:
Firma 'AEG'
Sachgruppe:
Signatur:

Firmenzeichen (auf den Gehäuse: AEG - Typ HN 110)

Technik:
Metalltechnik (Energietechnik)
Maße:
Gesamt: H: 60 cm, B: 50 cm, T: 90 cm

Beschreibung

Bei dem Generator der Firma 'AEG', 'Typ HN 110' handelt es sich um einen Gleichstromgenerator aus dem Jahre 1910, welcher der Stromerzeugung diente. Er stammt wurde von der 1929 in der feinmechanischen Werkstatt Fellenbergmühle installierten Francis-Turbine mittels Transmission betrieben und lieferte bei einer Umdrehung von 1140 U/min und 11 PS eine Gleichspannung von 110 V und 85 Ampere. Durch ihn wurde die Werkstatt mit Strom versorgt, wodurch sie energietechnisch vollkommen autark war. Erst als in den späten 1960er/Anfang 1970er-Jahren durch Paul Gottfrois, den letzten Besitzer des feinmechanischen Betriebes, Maschinen angeschafft wurden, die mit Drehstrom betrieben werden mussten, wurde die Werkstatt mit einer 220 V-Stromversorgung ausgestattet. Der Generator blieb allerdings weiterhin betriebsfähig und ist bis heute funktionstüchtig.
Das ca. 50 x 60 x 90 cm große Gerät sitzt auf einem massiven Betonblock unweit der Francis-Schachtturbine.

Generell zur Antriebsart mittels Transmission:
Die Transmission ist ein in der Regel historisches Riemengetriebe der frühen Industrialisierung und gehört zu den Zugmitteltrieben. Im feinmechanischen Museum Fellenbergmühle ist sie vorzüglich erhalten und bis in die Gegenwart in Funktion. Wichtiger Bestandteil dieser Antriebsart ist der Treibriemen (Transmissionsriemen).
Zur Übertragung der erzeugten Kraft - seit dem Jahre 1929 ersetzt in der Fellenbergmühle eine Turbine das zuvor verwendete Mühlrad - dienen bis heute Wellen aus Stahl und Riemenscheiben aus Gusseisen, welche über Flachriemen (Transmissionsriemen aus Leder) verbunden sind. Wie allgemein üblich, wird die Transmission durch an der Werkstattdecke verlaufende Wellen gewährleistet, die durch den gesamten Betrieb und zwei Geschosse geführt sind. So können die erforderlichen Kräfte über längere Wege, mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz weitergeleit werden. An den Stellen, an denen eine (fest installierte) Maschine anzutreiben ist, wird mit einer Riemenscheibe ein Riemen zu dieser Maschine herunter geführt.
Im Gegensatz zu einer einfachen, festen Wasserradwelle zur Maschine (mit Steuerung allein über die Wasserzufuhr) kann mittels Turbine und Transmission die Antriebsmaschine stets bei optimalem Wirkungsgrad laufen, und jeder Abnehmer seine Drehzahl individuell einstellen. Der Einsatz von gestuften (kaskadierten) Riemenscheiben, also Scheiben verschiedener Durchmesser direkt nebeneinander, erlaubt die Einstellung verschiedener Drehzahlen an dem jeweils angetriebenen Gerät. Eine einfache Art einer Kupplung wird durch eine Anordnung von zwei gleichen Riemenscheiben nebeneinander, wovon eine - die Leer- oder Losscheibe - auf der Welle durchdreht, geschaffen: hierbei wird der Riemen zum Einkuppeln mittels eines Riemenschalters auf die an der Welle befestigte Festscheibe geschoben, zum Auskuppeln auf besagte Leerscheibe.
Generell war die Transmission, bevor Einzelantriebe zur Verfügung standen, eine wichtige Voraussetzung für maschinengetriebene, industrielle Bearbeitungs- und Fertigungsprozesse, da es seit ihrem Einsatz möglich wurde, die von einer zentralen Energiequelle zur Verfügung gestellte Energie auf mehrere (und sehr unterschiedliche) Maschinen zu verteilen.