Mit dem Kompass bestimmt man im allgemeinen die Himmelsrichtungen, da eine auf auf einer Nadelspitze aufgesetzte Magnetnadel stets zum magnetischen Nordpol zeigt. Den Unterschied zwischen der Richtung zum magnetischen und geographischen Nordpol nennt man die Deklination oder Mißweisung; sie ist tageszeitlich und örtlich verschieden groß. Neben dieser Abweichung tritt bei der Magnetnadel noch eine weitere Abweichung, die Inklination, in Erscheinung. Eine in ihrem Schwerpunkt unterstützte Magnetnadel schwingt nicht horizontal, sondern ist gegen die Horizontale um einen bestimmten Winkel geneigt. Dieser beträgt am Äqutor 0°, an den magnetischen Polen 90°. Der Kompass des Markscheiders wurde unter Tage, in einer Hängevorrichtung hängend, als Hängekompass zum Messen der Horizontalwinkel benutzt, niemals zum Angeben der Himmelsrichtungen. Dann über Tage im Zulegekasten zum Zulegen der Unterirdischen Messungen genutzt. Unter Zulegen versteht man die markscheiderisch ermittelten Größen (Längen, Höhen und Winkel) in einem verkleinerten Maßstab und in horizontaler Projektion zeichnerisch darzustellen. Der Kreisring ist in 360 Teilstriche für 360° und vier Himmelsrichtungen eingeteilt und trägt die Beschriftung "Otto Fennel Söhne Cassel". Alle Kompasse haben linksläufige Teilungen, so daß Osten links und Westen rechts liegt. Wobei diese Himmelsrichtungen umgekehrt richtig sind. Der Markscheider gab die gemessenen Richtungen aus Norden = Mittag über Osten = Morgen bis Süden = Mitternacht und aus Mittag über Westen 0 Abend bis Mitternacht an. Zum Feststellen der Kompassnadel befindet sich seitlich am Kreisring ein Drehknopf.