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Skufia

Sammlung Philippi


Merkmale

Institution:
Inventarnummer:
SPH1591
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Skufia
weitere Objektbezeichnung:
Skufos, Skuphos, Skufyia, Skufa, Skoufiya, Skoufia, Skouphia, Skophia, Skyfiya, Skoufi
Material:
Baumwolle (innen)
Mischgewebe (außen)
Maße:
Gesamt: H: 20 cm, D: 19 cm, Gewicht: 76 g

Beschreibung

Getragen in der russisch-orthodoxen Kirche von Mönchen, die den höchsten Grad des Ordensgelübdes abgelegt haben, im Alltag zum Schima oder zum Ordensgewand.
Die Skufia besteht aus vier nach oben spitz zulaufenden Seitenteilen mit roten Stickereien auf jeder Seite. Die Seite, die nach vorne getragen wird, ist innen durch ein kleines gesticktes rotes Kreuz (2,5 x 1,5 cm) markiert.
Auf einem 2,8 cm breiten Streifen mit roter Umrahmung am unteren Rand befindet sich das Trisagion, das um die gesamte Skufia herumläuft. Auf den Seiten Stickereien:
Seite 1: Gezeigt wird das russische Kreuz (mit acht Enden) mit Suppedaneum (Fußstütze) und dem oberen Balken. Der obere Balken symbolisiert das Schild, auf das das Verbrechen des Gekreuzigten geschrieben wurde.
Als Inschriften und Verzierungen sind Sprüche aus der Bibel in ganzen Sätzen, in Satzteilen oder mit Hilfe von Abkürzungen oder bestimmten Symbolen aufgestickt. In der slawischen Kirchensprache fehlen häufig die Vokale in den Wörtern.
Rechts der Stock mit dem Essigschwamm und einer Zange, links die Lanze und ein Hammer, Symbole der Leidenswerkzeuge (Passionswerkzeuge, Arma Christi).
Als Passionswerkzeuge werden dargestellt: das Kreuz mit INRI-Schildchen (Kreuztitel), Hammer, mit dem die Kreuznägel eingeschlagen wurden, Zange zum Binden der Dornenzweige der Dornenkrone und/oder um die Nägel bei der Abnahme des Leichnams aus dem Holz zu ziehen, Essigschwamm an einem Rohr, diesen reichte der Überlieferung nach ein Soldat namens Stephaton dem dürstenden Christus am Kreuz, Lanze zur Erinnerung an die Lanzenstichwunde, die dem bereits toten Heiland vom römischen Hauptmann Longinus (oder einem seiner Soldaten) zugefügt wurde.
Das Kreuz steht auf einer Treppe; sie symbolisiert Golgota, den Hügel außerhalb Jerusalems, auf dem Jesus gekreuzigt wurde. Dazu im Markus-Evangelium (Kap. 15, Vers 22): Und sie brachten Jesus an eine Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe.
Seite 2: Abgebildet ist ein Seraph, ein sechsflügeliger Engel, der nach der Überlieferung an der Spitze der Hierarchie der Engelschöre steht.
Seite 3: Abgebildet ist das russische Kreuz.
Seite 4: Abgebildet ist ein Seraph, ein sechsflügeliger Engel, der nach der Überlieferung an der Spitze der Hierarchie der Engelschöre steht.
Eine Skufia ist ein Teil der Kleidung, welche von orthodoxen Geistlichen getragen wird. Es gibt sie in den Farben Schwarz, Rot und Violett. Dabei tragen Priester gewöhnlich eine schwarze Skufia, es kann ihnen aber auch als Auszeichnung das Tragen einer roten oder violetten Skufia erlaubt werden. Bischöfe tragen eine farbige Skufia, Mönche bzw. Mönchspriester immer nur schwarze.
Eine russische Skufia ist weich, ohne Krempe und nach oben spitz zulaufend, wohingegen die griechische flach und oben platt ist und die rumänische seitlich ausgestellte Ecken hat. Sie kann mit oder ohne Umschlag gestaltet sein.
Manchmal ist in der Skufia innen ein kleines Kreuz eingestickt, das dem Träger die nach vorne zu tragende Seite zeigt.

Literatur

Philippi, Dieter: Sammlung Philippi. Kopfbedeckungen in Glaube, Religion und Spiritualität, Leipzig: St. Benno-Verlag, 2009, S. 228ff