Privater Nachbau einer in der Literatur häufig "Venedigerschiff" (Navicula de Venetiis) genannten Sonnenuhr, die bereits vor 1400 im Gebrauch war. Diese im Original deutlich kleinere und handlichere Reisesonnenuhr wurde wegen ihrer Form, die einem mittelalterlichen Segelschiff mit Mast und hochgezogenem Bug und Heck ähnelt, so genannt. Die Originalsonnenuhren sind meist massiv aus Messing, Elfenbein o. ä. hergestellt. Sie sind unabhängig vom Breitengrad überall verwendbar und im Grunde einfach zu handhaben. Das früheste erhaltene Instrument ist etwa um 1450 hergestellt worden. Allerdings gibt es auch in Handschriften aus der Zeit vor 1400 Zeichnungen, Beschreibungen und Konstruktionsanleitungen. Der vorliegende Nachbau besteht aus je zwei Messingscheiben für Schiffsrumpf und Mast, die auf entsprechend geformte Holzscheiben montiert sind. Die Messingscheiben enthalten die Skalen und Zifferblätter. An den Mast ist ein verschiebbares Schnurpendel montiert. Der "Mast" ist ebenfalls beweglich. Das Instrument eignet sich nicht nur zur Zeit-, sondern auch z. B. zur Höhenmessung, etwa von Türmen u. a. Gebäuden.