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Pendeluhr mit Gehäuse in Boulle-Technik, Frankreich, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts

Blieskasteler Uhrenmuseum La Pendule


Herstellung:
von: Goret, Charles als Künstler

Merkmale

Inventarnummer:
2024ULP0001
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sachgruppe:
Signatur:

Künstlerzeichen
Wo: unter Ziffernblatt
Was: Signiert: GORET A PARIS.

Technik:
furniert (Boulle Technik)
Maße:
Gesamt: Höhe 68,5 cm; Sockelhöhe 26,5 cm

Beschreibung

Das hölzerne Gehäuse ist mit Schildpatt und Messingfiguren belegt. Zur Anwendung kam die Dekorationstechnik Boulle oder Boullemarqueterie, welche nach dem Kunsttischler André-Charles Boulle (1642-1732) benannt ist. Als Boullemarqueterie wird eine Marketerie bezeichnet, die aus den Materialien Schildpatt, Messing und Zinn hergestellt wurde, wobei auch Einzelteile aus Horn, Elfenbein, Perlmutt oder Kupfer bestehen konnten. Die Umkehrung dieser Technik mit einem Grundmaterial aus Messing, Emaille oder Horn und die eingelegten Ornamente aus Schildpatt, wurde als Contre-Boulle bezeichnet.

Das Gehäuse steht auf vier bronzenen Tiertatzen. Auf Höhe des Zifferblattes tragen vier herausragende Eckverstärkungen mit einem Podest, auf dem je eine beflammte Vase steht, den halbrunden Abschluss der Uhr. In einem zweistufigen Dach mit kleinen beflammten Vasen an den vier Ecken endet das Gehäuse. Darunter befinden sich die Glocke und der Hammer. Auf dem unteren Teil der Bronzeleisten der Frontseite ist ein Bronzekopf mit zusätzlichem Zierrat angebracht. In das Gehäuse kann durch die verglaste Vorderseite und die beiden verglasten Seitenteile hineingesehen werden. Rückwand und der ebene Boden sind mit Blumenmustern aus Messing belegt.

Bronzenes Ziffernblatt mit zwölf geschwungenen, eingesetzten Emaille-Kartuschen mit schwarzen römischen Zahlen für die Stunden. Die Minuten sind als arabische Ziffern von 1 bis 60 auf dem äußeren Rand des Ziffernblattes eingraviert. Mittig ist das Ziffernblatt reich verziert: Oben ein Blumenkorb, darunter seitlich abgesetzt zwei Eichhörnchen verbunden über Girlanden mit zwei Greifen und Adlern mit Fuchsienblüten im Schnabel. Im unteren Teil ein Medaillon mit einem männlichen Kopf in Profilansicht, der einen Lorbeerkranz trägt. Zwei blaugestählte Eisenzeiger, zwei Aufzugslöcher. Spindelhemmung, Schlossscheibe, Hinterpendel. Eine Glocke und ein Hammer.
Die Uhr steht auf dem zugehörigen Sockel, welcher gleichfalls in Boulle-Technik bearbeitet ist und mit zwei Frauenköpfen an den vorderen Ecken versehen wurde. Die zur Uhr gehörige Konsole ist ebenfalls erhalten.