zurück

Siegel

Heimatmuseum Wolfersweiler


Herstellung: 1156/1162 (Original)

Merkmale

Inventarnummer:
2023HMW0019
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Wachsabdruck des ältesten Siegels von Wolfersweiler
Stil:
Mittelalterliche Kunst (Stempel-/Siegelkunst)
Material:
Technik:
Maße:
Gesamt:
Höhe: 10 cm
Breite: 9 cm
Tiefe: 1.5 cm

Beschreibung

Wachsabdruck des ältesten Siegels von Wolfersweiler.

Bei dem Exponat handelt es sich um einen Abdruck eines Siegels des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. (Barbarossa) vom 26.2.1162 aus dem Sächsischen Hauptarchiv Dresden (Ältere Urkunden, O.U. 68 [1162 Februar 26]).

Die Umschrift lautet:
"FREDERIC(US) DEI GR(ATI] ROMANOR(UM) IMPERATOR AUG(USTU)S".
Es entspricht einem Majestätssiegel vom Typ des Portraitsiegels (Thronsiegel), und zwar dem dritten Siegelstempel Friedrichs, welcher während seines Kaisertums (seit 1155) im Gebrauch war.

Siegelbild:
"Der Kaiser mit kurzem Vollbart und vermutlich portraitgemäßen Zügen in Frontalansicht auf einem perspektivisch dargestellten, reich mit Ornamenten verzierten Thron sitzend. Die Krone mit beiderseits herabhängenden Perlenbändern nach oben hin in eine Kugel zulaufend, der Krönungsmantel und das darunter getragene Cingulum mit Edelsteinen bestickt. In der nach vorne weisenden Rechten das Zepter, in der seitwärts ausgestreckten Linken der von Schmuckbändern umfasste, mit einem Kreuz bekrönte Reichsapfel. Die Füße auf einer dem Thron vorgelagerten Stufe von gleicher Breite ruhend." (Walter Müller, "Die Gemarkung von Wolfersweiler und ihr Umfeld in Vor- und Frühgeschichte im Spiegel der Archäologie", in "850 Jahre Wolfersweiler - 1156-2006 - Eine kleine Dorfgeschichte", Wolfersweiler 2005; Beschreibung nach: Mitteilung des Sächsischen Hauptarchivs Dresden, Archivreferendar, Herr Nuding, vom 06.08.2002).

Das Originalsiegel wird meist in direkte Verbindung mit einer in Colmar gegebenen lateinischen Kaiserurkunde Friedrichs I. vom 17. August 1156 gebracht, in der der Kaiser dem Bischof Albert von Verdun die seinem Vorgänger Heimo von Kaiser Otto (III.) verliehene Grafschaft sowie die Hoheitsrechte und Besitzungen seiner Kirche bestätigt wurden. (Das Gebiet wurde bereits im Jahre 634 von dem fränkischen Adligen Grimo an den Erzbischof von Verdun verschenkt).
Da das Siegel aus dem Jahr 1162 stammt, kann es allerdings nicht dem Siegel dieser Urkunden zugeordnet werden. Im Typ dürfte es diesem jedoch exakt entsprechen.