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Schuh (Kleidung)

Historische Nagelschmiede Sitzerath


Herstellung: 19. Jahrhundert
in: Sitzerath
Gebrauch:
in: Sitzerath

Merkmale

Inventarnummer:
2023HNS0010
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Hölzerne Schuhsohlen mit Eisennägeln
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt:
Höhe: 4 cm
Breite: 10 cm
Länge: 31 cm
entity.info.measurement.ter00051: 43 cm
Höhe: 5 cm
Breite: 8.5 cm
Länge: 27.5 cm
entity.info.measurement.ter00051: 41 cm

Beschreibung

Genagelte Holzsohlen

Bei dem Exponat handelt es sich um ein zweiteiliges Anschauungsexemplar für genagelte Schuhsohlen. Die hölzernen Sohlen haben die Schuhgrößen 41 und 43 – die Absätze und der jeweilige vordere Auftrittsbereich sind mit unterschiedlichen Nägeln versehen; während die Köpfe der Absatznägel („Stoßnägel“) eine im Kontur viereckige Form mit gebrochenen Ecken („Sattelzwecke“/“Dickkopf“) aufweisen, welche am Schuhrand in „Hufeisenform“ umlaufen und innerhalb dieser Rundung in Reihen verlaufen, haben die vorderen Sohlennägel sechs Ecken und dadurch einen eher runden Kontur. Bei der größeren Sohle sitzen am „Fußrand“ entlang zudem Nägel mit länglichen, zum Sohlenrand hin umgebogenen Bügelköpfen (zweispitzige Hakennägel).

Neben den hier gezeigten Nägeln gibt es noch weitere, speziell zum Benageln von Schuhen verwendete Nagelarten, so etwa den Firstkappennagel oder den Absatzeckennagel, welche beide der Außenkontur der Sohle durch flügelartig leicht verlängerte Metallkappen folgen und die Sohlen dadurch besser einfassen („Hundsohren"/"Flügelnägel“; auch "Toggenburger" genannt - meist für Gebirgsschuhe). Sogenannte "Spaltköpfe" ("Fröschköpp"/ "Spaltköpp") hatten am Kopf eingebogene Spitzen. Es fanden zur Stärkung der Ferse auch hufeisenförmigen Einsätze aus Eisen, sogenannte "Ferseneisen", und eiserne Zehenstege Verwendung, welche den vorderen Bereich besonders stabilisierten.

Bei Schuhnägeln handelt es sich in der Regel um kurze Nägel mit einem dicken Kopf, welche nachweislich seit der Antike verwendet wurden, um die Haltbarkeit von Schuh- und Stiefelsohlen zu erhöhen und eine bessere Trittsicherheit zu erzielen. Sie wurden und werden für langlebige Schuhe verwendet, meist von Arbeitern und dem Militär – in moderneren Zeiten auch für Bergsteiger und Wanderer.
Die Nägel wurden normalerweise in einem regelmäßigen Muster über der Sohle angebracht. Die Köpfe der Nägel ragen unter die Sohle und sorgen durch die Verkleinerung sowie punktuelle Verteilung der Auftrittsfläche für höhere Bodenhaftung („Griff“) auf weichem oder felsigem Gelände und im Schnee. Solche dauerhaften und rutschfesten Leder- oder Holzschuhe wurden volkstümlich meist kurz „Genagelte“ genannt.