Hunde-Tretrad/-Laufrad
Das hölzerne Tretrad besitzt eine Metallachse und auf den beiden Außenseiten in den Radrahmen je vier Speichen. Ein ebenfalls hölzernes Untergestell stützt die Konstruktion. Die Innenfläche diente dem Nagelschmiedehund als Lauffläche. Durch eine konstante Vorwärtsbewegung wird der Mechanismus in Gang gesetzt.
Im Gegensatz zu den in anderen Bereichen genutzten größeren Treträdern für Menschen (Radläufer, Tret- oder Windenknechte genannt) benötigen Hundelaufräder dieser Art keine rutschmindernden Trittleisten. In Sitzerath und Umgebung wurden die kleinen Hunde „Radstipp“ genannt – zu welcher Rasse sie gehörten, ließ sich anscheinend schon zur Zeit ihres Einsatzes nicht genau bestimmen. Der musealen Anschaulichkeit wegen befindet sich im Tretrad die Stoffpuppe eines Hundes, während der eigentliche Mechanismus zu Vorführungszwecken durch einen nachträglich installierten kleinen Elektromotor angetrieben wird.
Die Tretvorrichtung nimmt über einen speziell gebogenen Eisenbügel in Form einer gestreckten Kurbel auf der Rückseite eine dünne Kette auf, welche die erzeugte Kraft mittels einer Wipp-Konstruktion in Hebe- und Senkbewegungen auf den Blasebalg (Inv.-Nr. 2023HNS0005) überträgt und ihn somit antreibt. Durch das Auf-und-ab des Balgs wird die Luft, die zum Erreichen und Halten der notwendigen Temperatur des Schmiedefeuers bzw. der Kohlen-Glut von Nöten ist, erzeugt und in die Esse (Inv.-Nr. 2023HNS0004) eingeblasen.
Die Blasebälge der Schmiedeherde wurden auch oftmals ohne Laufrad direkt durch eine Tretvorrichtung angetrieben.