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Nagel

Historische Nagelschmiede Sitzerath


Herstellung: 20. Jahrhundert
in: Sitzerath
Gebrauch:
in: Sitzerath

Merkmale

Inventarnummer:
2023HNS0008
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Set mit verschiedenen Nägeln
Sachgruppe:
Handwerk (Manuelle Nagelproduktion)
Material:
Eisen (geschmiedet)
Technik:
Metalltechnik (Schmieden)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 11.5 cm
Breite: 16 cm
Tiefe: 8.5 cm

Beschreibung

Set mit verschiedenen Nägeln

Das Exponat besteht aus einem hölzernen Brett, in welches – dreireihig angeordnet – verschiedene Nagelsorten eingeschlagen sind, und eine lose Anzahl kleiner Schuhnägel. Bei den Nägeln auf dem Brett handelt es sich um fünf größere konische Vierkantnägel mit mehreckigem Kopf, sechs etwas kleinere flachere Vierkantnägel mit rundem Kopf, vier Hufnägel mit großem vierkantigen Kopf, ein Bankeisen, ein Hakennagel sowie ein kurzer Vierkantnagel mit großem runden Kopf.

In der Anfangszeit der Hochwälder Nagelschmieden wurden hauptsächlich Schiffs-, Schloss-, Band- und Schiefernägel hergestellt. Durch die zunehmende Automatisierung und Industrialisierung der Nagelproduktion im Laufe des 19. Jhd., sowie aufgrund der Zunahme des Bedarfs an Schuhnägeln (u.a. für anfangs noch ausschließlich zu Fuß gehende Industriependler ins Saarrevier) wurden dann mehrere Arten von Schuhnägeln gefertigt.
Einspitzige Nägel mit runden bzw. secheckigen Köpfen dienten als Sohlennägel, mit vierkantigen Köpfen als Absatznägel. Für die Sohlenränder wurden oftmals zweispitzige Nägel verwendet.

Zu Nägeln allgemein:
Ein Nagel ist ein am unteren Ende zugespitzter und am oberen Ende verdickter oder mit abgeplattetem Kopf versehener Metallstift. Die gängigsten Metalle, aus denen Nägel gefertigt werden, sind Stahl, Kupfer und Messing. Ein Nagel dient zum Verbinden von vorwiegend aus Holz bestehenden Teilen. Nägel sind die ältesten bekannten Verbindungselemente.
Nagelschmiede bezogen das Rohmaterial, die Zaine (lange Stäbe aus zähem Nagel- bzw. Krauseisen), von Zainschmieden, die wiederum grobes Stangenmaterial von den Hammerschmieden erwarben.

Die Nägel wurden nach Größe, Gewicht, Form der Köpfe und nach der Verwendung eingeteilt. Es gab kantige und runde Nägel, Nägel mit kleineren und größeren, ganzen und halben Köpfen, mit glatten, mit pyramidenförmigen, mit konischen, halbkugeligen (sog. Champignonköpfen) sowie mit dreieckigen und viereckigen (Hufnägel) Nagelköpfen. Nach der Verwendung unterteilt etwa Brettnägel, Lattennägel, Schindelnägel, Schiefernägel, Schloss-, Reif- und Bandnägel, Blasbalgnägel, Schlossernägel, Maurernägel, Schuhnägel (Pinnen), Bootsnägel und Tornägel. Die größten Nägel (Schleusennägel) waren bis zu fünfundvierzig Zentimeter lang, gefolgt von den Schiffsnägeln mit zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimetern. Die kleinsten Nägel waren Zwecken (broquettes), welche von Tapezierern, Sattlern und Stellmachern gebraucht wurden.