Wanduhr

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine kastenförmige Pendelwanduhr, die vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jh. im historistischen Stil hergestellt wurde und vom Typ her (fälschlich bzw. fachlich ungenau) allgemein als "Regulator" bezeichnet wird.

Die Uhr besitzt Federantrieb, Ankerhemmung und ein relativ kurzes Pendel mit Scheibe/Pendellinse, welches innerhalb des hochrechteckigen, vorne verglasten und mit historisierenden Verzierungen und einem "architektonischen Aufbau" (mit Sockelzone, seitlichen Halbsäulen mit hoher Basiszone und "Kapitell"-Bereich und einem abschließenden "Gebälk" mit Gesims) versehenen Uhrenkastens schwingt. Das Pendel ist als Kompensationspendel aus mehreren Stäben unterschiedlicher Metalle gefertigt, wodurch die Längenveränderungen bei Temperaturschwankungen kompensiert werden. Auf der Scheibe steht im Keramikinnenteil die Buchstaben-Aufschrift "R=A". Dies steht für "Retard(er) + Avance(r)" (=Beschleunigen und Verlangsamen), was die Richtung der Pendellinsenverschiebung bei Vor- und Nachgehen anzeigen soll und als Anleitung zum genauen Einstellen durch Verschieben der Pendellinse dient. Sie besitzt des Weiteren ein zweigeteiltes Zifferblatt aus Porzellan, welches mit goldfarbener Messingfassung umrundet ist, römische Zahlen, Minuteneinteilung mit einfachen Strichen und schwarze Eisenzeiger. Der vielgliedrige Aufsatz des verzierten Holzgehäuses im Gründerzeit-Stil mit Rosetten und gedrechselten Teilen und Turm-Aufbauten hat im Zentrum eine Muschel.