Radiogerät, Modell „876WK“, Fa. Telefunken
Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um einen Rundfunkempfänger des Modells „876WK“ der deutschen Firma Telefunken (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH., System Telefunken; gemeinsame Tochterfirma von AEG und Siemens, gegründet 1903 in Berlin) aus den Jahren 1938/‘39.
Das quer-rechteckige Radiogerät besitzt ein Gehäuse aus Holz. Es handelt sich vom Typ her um ein Tischgerät. Die Vorderseite ist auf der rechten oberen Seite mit einer waagerecht gelagerten Sender-Skala (Vollsichtskala mit Zeigerantrieb) ausgestattet – den linken Teil nimmt der stoffbespannte Lautsprecher ein. Das Gerät besitzt unterhalb dieser Einheiten drei Drehschalter aus Bakelit für die Sendereinstellung (Abstimmung) und die Lautstärke. Diese Einheiten sind durch Zierstreifen aus Aluminium optisch gegliedert. Das Radio ist mit sechs Elektronenröhren ausgestattet und zählt somit zu den Röhrenempfängern. Vom Hauptschaltungsprinzip her handelt es sich um einen Überlagerungsempfänger (= Superheterodynempfänger, kurz „Superhet“ oder „Super“) mit einer fest eingestellten Zwischenfrequenz von 468 kHz. Dieser weist als Modulationsart sieben Schwingkreise AM (Amplitudenmodulation) auf und empfing die Wellenbereiche Langwelle, Mittelwelle und Kurzwelle (LW, MW, KW). Die Betriebsart ist wahlweise eine Wechselstromspeisung von 110 bis 240 Volt. Der Lautsprecher ist elektrodynamisch und besitzt eine Erregerspule. Die Ausgangsleistung beträgt 70 Watt. Mittig zwischen Lautsprecher und Skala befindet sich ein sogenanntes „Magisches Auge“, eine kreisförmig eingefasste Abstimmanzeigeröhre (spezielle Elektronenröhre in einem runden Leuchtschirm), die die Stärke des Sendesignals als Leuchtbalken anzeigt. Auf der Rückseite befinden sich Anschlussmöglichkeiten für Antenne, Erde, weitere Lautsprecher und einen Tonabnehmer (Schallplattenspieler).