Beschreibung:
Die Kreuzigungsgruppe besteht aus drei Skulpturen, die alle weiß glasiert sind. Zentral ragt der gekreuzigte Christus auf. Das Kreuz trägt oben die Inschrift „INRI“ (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum), die anzeigt, dass sein Verbrechen darin lag, sich als „Jesus von Nazareth, König der Juden“ ausgegeben zu haben. Christus mit vier Nägeln ans Kreuz geschlagen, einem Typus, der vor allem in der Romanik gezeigt wurde. Er trägt ein Tuch, das seine Beine bis zum Ansatz der Sprunggelenke verhüllt. Die Schräge am unteren Ende des Kreuzes deutet ein Suppedaneum an, auf dem Jesu’ Füße stehen. Seine Körperhaltung ist verhältnismäßig aufrecht. Aus der Seitenwunde austretendes Blut und Wasser wurden plastisch dargestellt.. Christi dornengekröntes Haupt ist auf seine (heraldisch) rechte Schulter gesunken.
Auf der hierarchisch höheren Seite des Kreuzes steht Maria, seine Mutter, im Kontrapost und schaut zu ihrem Sohn hinauf. Sie trägt ein langes Kleid und Schleier. Ihre Hände hat Maria auf Höhe ihres Halses gehoben und wie zum Gebet gefaltet.
Ihr gegenüber steht Johannes Evangelist, der „Jünger, den Christus lieb hatte.“ (Joh. 13, 23) Auch er trägt ein langes Gewand und schaut zu Christus hinauf. Seine Hände hat er in einer andächtigen Geste vor der Brust übereinander gelegt.
Insgesamt ist die Kreuzigungsgruppe durch eine klare, nüchterne, leicht abstrahierende Formensprache gekennzeichnet, die durch die monochrome, weiße Fassung unterstützt wird.
Kurzbiographie des Künstlers Jupp Schwindling:
Jupp Schwindling wurde am 8. April 1912 in Merzig geboren. 1926 begann er ein der Terrakottafabrik von Villeroy & Boch in Merzig eine Lehre. 1929 unterbrach er seine Lehrzeit und besuchte die Handwerker und Kunstgewerbeschule in Elberfeld. 1930 kehrte er nach diesem Studienaufenthalt nach Merzig zurück und arbeitete als Keramikmodelleur bei Villeroy & Boch und fertigte zum Teil serienmäßig produzierte Kleinplastiken und Gebrauchskunst.
Schwindling arbeitete darüber hinaus auch als freier Künstler, blieb dabei bevorzug bei der Terrakotta.
Am 9. September 1957 verstarb Jupp Schwindling in Merzig.