Mechanische Schleifvorrichtung mit einem Schleifstein ("Schleifbock")
Bei der vorliegenden Schleifvorrichtung handelt es sich um eine manuell mittels Handkurbeln zu betreibende Apparatur, die vermutlich ursprünglich im ersten Drittel des 20. Jh. hergestellt, in neuerer Zeit allerdings sorgfältig restauriert wurde.
Zu Schleifmaschinen allgemein:
Schleifmaschinen sind mechanische Werkzeuge zum Glätten von Oberflächen oder zum Entfernen von Beschichtungen auf Oberflächen. Sie werden ebenso zum Schärfen von schneidenden Werkzeugen verwendet (Schärfmaschinen). Schleifvorrichtungen besitzen in der Regel eine oder mehrere Schleifscheiben, die auf einer Achse sitzen und von dieser in schnelle Drehung versetzt werden. Mitunter bedient man sich auch endloser, mit Schleifmaterial belegter Riemen, die um rotierende Scheiben gespannt sind (Bandschleifen). Die Scheiben drehen sich in Vertikal- oder Horizontalebenen und sind für besondere Zwecke (bspw. Sägeschärfen, Schleifen von Fräszähnen und Spiralbohrern etc.) eigens geformt, wodurch eine große Mannigfaltigkeit in der Ausführung der Schleifscheiben entsteht. Der hohen Geschwindigkeit wegen weisen die Schmirgelscheiben oftmals eine Wellblechhaube zum Schutz der Arbeiter auf.
Zum vorliegenden Exponat:
Das 1,12 m hohe Gerät besitzt über einem (neueren) hölzernen, vierbeinigen Untergestell einen senkrecht stehenden, in waagerechter Achse gelagerten, kreisrunden Schleifstein aus Sandstein, welcher direkt mit einer einfachen Kurbel verbunden ist, so dass die durch die Kurbelbewegung erzeugte Drehkraft unmittelbar auf die Drehachse vermittelt wird. Das zu bearbeitende Werkstück kann mittels eines Stützholzes in verschieden steilen Winkeln einseitig abgestützt werden, wird aber ansonsten mit der Hand gehalten und an den Schleifstein gedrückt. Ein seitlich angebrachter Metallbügel dient ebenfalls als Auflage- und Stützkonstruktion.