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Zierleistenschneider

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0153
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Zierleistenschneider
weitere Objektbezeichnung:
Gerät zum Schneiden von Zierleisten auf Gehrung
Sachgruppe:
Handwerk (Maler- und Anstreicher)
Maler (Arbeitsgeräte)
Maße:
Gesamt: L: 50 cm, B: 18 cm, H: 112 cm

Beschreibung

Gerät zum Schneiden von Zierleisten auf Gehrung

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine Apparatur zum Schneiden von Zierleisten auf Gehrung. Auf einer schweren rechteckigen Bodenplatte aus Eisen sitzt die eigentliche Schneidvorrichtung, welche einen langen Hebel und ein Gewicht besitzt, mit deren Hilfe die Boden-Zierleisten winklig beschnitten werden können. Das Gerät besitzt eine Schneide und arbeitet im Gegensatz zu Gehrungssägen nach dem Prinzip einer Stanze.

Zu Gehrungssägen allgemein:
Eine Gehrungssäge ist eine Säge zum Herstellen von Gehrungen.
Als Gehrung wird die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßender länglicher Werkteile bezeichnet. In den meisten Fällen ist die Gehrung dabei die Winkelhalbierende des Winkels, mit dem die Teile aufeinander treffen, wodurch beide Schnittflächen genau aufeinander passen, was insbesondere bei Profilleisten einen stufenlosen Übergang zwischen den Stücken ergibt. Treffen beispielsweise zwei Leisten eines Holzrahmens in einen Winkel von 90° aufeinander, so wird die Gehrung durch einen Schnitt von 45° an den Enden der Leisten gebildet. Der Vorteil dieser Verbindungstechnik liegt einerseits darin, dass die Verbindungsfläche vergrößert wird, was die Stabilität des Werkstücks erhöht, zum anderen, dass die Stoßfuge der beiden Werkteile auf eine Kante fällt und somit weniger in Erscheinung tritt. Sollen zwei Werkstücke mit ungleicher Stärke oder Breite durch eine Gehrung miteinander verbunden werden, entsteht eine sogenannte "falsche Gehrung". Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden entstehenden Winkel unterschiedlich groß sind.
Vor Erfindung der mechanisch einstellbaren und arretierbaren Gehrungssägen (Sägegestelle) benutzte man eine Schneidlade, welche das Sägeblatt im angestrebten Winkel führte, um Gehrungen herzustellen. Bei modernen elektrischen Gehrungssägen besteht die Möglichkeit, per Knopfdruck die Gehrung und somit den Winkel zu verändern.