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Gasbetriebener Bügelofen mit zwei dazugehörigen Bügeleisen

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0143
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Gasbetriebener Bügelofen mit zwei dazugehörigen Bügeleisen
weitere Objektbezeichnung:
Bügeleisen-Erhitzer, "EC No 6"
Sachgruppe:
Schneider (Arbeitsgeräte)
Signatur:

bezeichnet (Gehäuse: Typ: EC No 6)

Maße:
Gesamt: B: 26 cm, T: 36 cm, H: 24 cm (mit Bügeleisen)

Beschreibung

Gasbetriebener Bügeleisen-Ofen ("EC No 6") mit zwei dazugehörigen Blockbügeleisen und einem Anlegebügeleisen

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um einen 26 cm breiten und mit Bügeleisen 24 cm hohen, gasbetriebenen, eisernen Bügeleisen-Ofen ("EC No 6") mit zwei dazugehörigen Blockbügeleisen, welche in den eigens dafür vorgesehenen Schubfächern Platz finden. Sie wurden von unten jeweils durch eine ovale Ringflamme erhitzt - die Stärke der Wärmezufuhr konnte einzeln über die Menge der jeweiligen Gaszufuhr geregelt werden. Der aus dem frühen 20 Jh. stammende Ofen ist nicht mehr an eine Gasquelle angeschlossen.
Die beiden zugehörigen Eisen besitzen keine gesonderten Griffe, sondern sind als Blockeisen und in einem Stück gegossen. Waren sie erhitzt, musste der Nutzer einen entsprechenden Handschutz tragen. Bei einem weiteren Bügeleisen handelt es sich um ein einfaches Flach-/Anlegeeisen.

Zu Bügeleisenöfen allgemein:
Öfen, die speziell zum Erhitzen von Anlegeeisen und Blockeisen konstruiert worden waren, fanden ab etwa 1850 eine starke Verbreitung. Im gewerblichen Bereich, in Wäschereien, bei Schneidern und Hutmachern, dienten sie oftmals zudem als Heizquelle oder Kochgelegenheit. Bügeleisenöfen wurden in den unterschiedlichsten Formen und Größen hergestellt. Neben den mit Kohle betriebenen Öfen gab es ab Anfang des 20. Jhd. Spezielle Gas-Brenner.

Zu Bügeleisen allgemein:
Ein Bügeleisen (auch "Plätteisen" oder "Glätteisen" genannt) ist ein Haushaltsgerät zum Glätten und In-Form-Bringen von Textilien, insbesondere von Kleidungsstücken. Für diesen Vorgang werden Druck, Wärme und seit dem 20. Jhd. auch Feuchtigkeit genutzt. Jedes Bügeleisen besteht aus einem Griff und einer heizbaren Platte, die durch die sogenannte Bügelsohle (die Unterseite) mit dem zu bügelnden Stoff in Wärmekontakt tritt.
Die ersten Bügeleisen sind in Europa aus dem 15. Jhd. bekannt. Sie bestanden anfangs lediglich aus einer massiven Metallplatte mit Griff, die am Feuer oder auf einem heißen Ofen erhitzt werden musste. Seit dem späten 17. und dem 18. Jhd. gab es hohle Plätteisen ("Kasteneisen"), die oft aus Messing bestanden. Von der Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Eine Weiterentwicklung dieses Prinzips war im späteren 19. Jhd. die sog. "Ochsenzunge", bei der ein Eisenstück - nach seiner Form oft als "Ochsenzunge" bezeichnet - von hinten in das Bügeleisen eingeschoben und mit einer Klappe verschlossen wird. Im selben Zeitraum trat daneben das Kohle-Bügeleisen, in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen gefüllt wurden. Des Weiteren gab es sog. Wechselgriffbügeleisen. Bei ihnen wurde der wechselbare Griff auf das jeweilige auf dem Ofen erwärmte und zu benutzende Eisen eingeklinkt, während das kalte Eisen erneut auf dem heißen Ofen abgestellt wurde. Ende des 19. Jhd. kamen Gasbügeleisen in den Einsatz. Manche wurden direkt über Schläuche an die Gasleitung angeschlossen und wurden vor allem in Bügelstuben verwendet; sie bargen allerdings das Risiko, dass der Zuleitungsschlauch aufgrund der permanenten mechanischen Bügelbewegung undicht werden konnte. Andere Eisen wurden durch einen Gasbrenner/-ofen erhitzt.