zurück

"Hobelbaum"

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
von: Philippi, Horst als Hersteller
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0066
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
"Hobelbaum"
weitere Objektbezeichnung:
Baumartige Konstruktion mit Handhobeln und -bohrern von Hernn Horst Philippi
Maße:
Gesamt: H: 252 cm, D: 80 cm (Baumkonstruktion)

Beschreibung

"Hobelbaum"

Bei dem so betitelten "Hobelbaum" handelt es sich um eine von Herrn Horst Philippi geschaffene, 2,52 m hohe und ca. 0,80 m im Durchmesser messende, Konstruktion, bei der um einen senkrecht stehenden, grün eingefärbten Stamm - astähnlich umlaufend und horizontal gelagert - zahlreiche Hand-Hobeln und ca. 10 manuelle Handbohrer angebracht wurden. Gerade die metapherartige Verknüpfung der holzbearbeitenden Werkzeuge mit einem den Natur- und Werkstoff Holz symbolisierenden Baum macht die gegenseitige Assoziation sinnfällig.

Zu Hobeln allgemein:
Der Hobel ist ein Werkzeug zur spanenden Bearbeitung von Holz. Die Oberfläche des Holzes wird bearbeitet, indem mit dem - zumeist fest fixierten - Hobelmesser oder -eisen Späne vom Material abgetragen werden.
Obwohl sich Handhobel in ihrer Bauweise zum Teil sehr stark unterscheiden, sind die Hauptelemente in allen Varianten nahezu gleich. So liegt der Hobelkörper mit seiner Unterseite (der Hobelsohle) auf dem jeweiligen Werkstück auf. Er besitzt eine Aufnahme für das Hobeleisen und Vorrichtungen, die das Führen des Hobels erleichtern (Griffe etc.). In der Hobelsohle befindet sich der schräg-vertikal angelegte Spandurchgang, durch den einerseits das Messer nach unten zum Werkstück geführt wird, andererseits die entstehenden Späne nach oben durch den Spandurchgang und das sogenannte Hobelmaul abgeführt werden. Das Hobeleisen ist aus Werkzeugstahl gefertigt und sorgt für das Abspanen des Materials sowie für die Ableitung der anfallenden Späne nach oben. Zudem sorgt die Spannvorrichtung stets für eine zuverlässige Fixierung des Hobelmessers.
Die Schnittleistung und Qualität der Oberflächen sind - neben der Schärfe des Eisens - auch vom Schnittwinkel, also dem Winkel, um den der Span nach oben abgelenkt wird, abhängig. Da die Hobeleisen fest fixiert sind und dieser Winkel deshalb nicht verändert werden kann, gibt es Hobel mit unterschiedlichen Schnittwinkeln für unterschiedliche Anwendungen. Je steiler das Eisen ausgerichtet ist, umso glatter wird - bei steigendem Kraftaufwand für den Schnitt - die Oberfläche.
Am vorderen Teil des Kastens befindet sich die sogenannte Hobelnase, welche der Führung des Werkzeugs mit der ersten Hand dient. Die zweite - die Schubbewegung ausführende - Hand greift um den hinter dem Einspannkeil gelegenen Handschutz. An der Rückseite des Hobelkastens ist der metallene Schlagknopf angebracht - durch leichte Hammerschläge auf diese Stelle wird das Hobeleisen beim Einstellen zurückgenommen und somit die Spandicke verringert. Außerdem lassen sich so Keil und Eisen vollständig lockern und anschließend herausnehmen, wenn das Hobeleisen gewechselt oder nachgeschliffen werden soll.
Die während des Hobelns stark beanspruchte Hobelsohle besteht oft aus einem besonders widerstandsfähigem Holz, etwa Hainbuche oder Pockholz (Guajak). Während ursprünglich alle Hobel aus Holz gefertigt wurden, kamen zur Industrialisierung in England Hobelkörper aus Gusseisen auf.
Es existieren zahlreiche Hobelarten, die sich nach ihrem Verwendungszweck einteilen lassen, so beispielsweise die mit einer segmentbogenförmigen Schneide ausgestattete Schrupphobel, welche der Abnahme dicker Späne dient, die Schlichthobel, die mit einem Doppeleisen versehene Doppelhobel, die vor allem zur Herstellung größerer ebener Flächen und gerader Kanten geeignete Raubank, die Putzhobel, die zum Hobeln von Rundungen mit einer gekrümmten Fläche arbeitenden Schiffs- und Schweifhobeln, die zur Herstellung und Bearbeitung von Falzen, Nuten, Fasen und Profilen notwendigen Sims-, Grat-, Falz-, Nut-, Fasen- und Profilhobeln sowie Sonderformen, wie unter anderem die Kernkasten-, Einhand-, Zahn- und Hirnholzhobel.

Zu Handbohrmaschinen generell:
Als Handbohrmaschine bezeichnet man handgeführte Bohrmaschinen. Sie sind je nach Bauart zum Bohren in unterschiedliche Werkstoffe wie Holz, Metall, Kunststoff, Stein, Mauerwerk oder Beton geeignet. Gemeinsames Merkmal aller Handbohrmaschinen ist die Möglichkeit, Bohrer und andere rotierende Werkzeuge in ein stirnseitig angebrachtes Bohrfutter einzusetzen.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Handbohrmaschinen ist die Art der Energiezufuhr, die manuell von Hand mittels Muskelkraft, elektrisch (seit 1895), pneumatisch oder hydraulisch erfolgen kann. Zudem werden die manuell von Hand betriebenen Handbohrmaschinen anhand mehrerer typischer Merkmale unterschieden.
Manuelle Handbohrer:
Die einfachsten Arten einer Handbohrmaschine stellen weniger Maschinen als vielmehr Werkzeuge dar, welche mit einem leichten Gang versehen sind - hier zu nennen sind die Ahle, die Rennspindel (Dreule), der Nagelbohrer, der Drillbohrer (Stabbohrmaschine) und die Brustleier mit Handkurbel. Einfache Handbohrmaschinen, bei denen Vorschub- und Schnittbewegung ausschließlich manuell mit Muskelkraft betrieben werden, fassen meist Bohrer von 2 - 15 mm Durchmesser. Sie weisen zumeist Kurbelgriffe oder Getriebe mit seitlicher Kurbel auf. Hierbei finden Spiralbohrer, Forstnerbohrer oder Schlangenbohrer, die in einem Zwei- oder Dreibacken-Spannfutter eingespannt wurden, Verwendung.

Handkurbelbohrmaschine /Bohrwinde
Handkurbelbohrmaschinen arbeiten mit dem Prinzip der Kurbeltechnik und weisen einen am hinteren Ende sitzenden Haupt- und einen am äußersten Ende des U-förmig aus der Hauptachse heraustretenden Bogens sich befindlichen Seitengriff auf. Ist beim Bohren aufgrund der Härte des Materials großer Druck erforderlich, so kann man sich zur Erhöhung des Selbigen gegen den Hauptgriff stemmen.
Zum Bohren wird der Seitengriff in Drehrichtung des Dralls des Spiralbohrers gedreht.