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Schlagschere/Hebeltafelschere

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung: von bis
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0135
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Schlagschere/Hebeltafelschere
Signatur:

unbezeichnet

Maße:
Gesamt: H: 80 cm, L: 196 cm, B: 86 cm

Beschreibung

Schlagschere/Hebeltafelschere.

Bei dem ca. 196 X 86 cm messenden, etwa 80 cm hohen Exponat handelt es sich um eine Schlag- oder Hebeltafelschere zum Schneiden von Blechen. Über einem vierbeinigen, eisernen Tragegestell befindet sich der ebenfalls eiserne Maschinentisch, auf welche die Bleche gelegt wurden. Das Besondere an der Tafelschere ist, dass sie lange, gerade Schnitte ermöglicht. Die Schneidevorrichtung sitzt an einer der Langseiten. Das zu bearbeitende Blech konnte mittels eines Niederhalters, der bis heute durch ein Fußpedal zu bedienen ist, plan auf den Untergrund gepresst und damit fixiert sowie gegen Verrutschen während des Schneidens gesichert werden. Beim Schneiden wurde das Schnittgut zwischen einem festen und einem beweglichen Messer in einem Arbeitsgang gerade abgeschert. Das Untermesser ist bündig mit dem Tisch montiert, während das Obermesser herunterfährt. Wichtig ist, dass zwischen dem Unter- und Obermesser ein Schneidspalt besteht. Je kleiner dieser Spalt ist, desto besser wird die Schnittfläche. Jedoch steigen dabei die nötigen Bearbeitungskräfte und somit auch die Belastung der Schneidwerkzeuge. Wie bei Hebeltafelscheren üblich, ist das Obermesser an einem langen beweglichen Hebel angeschraubt. Das Schneiden erfolgte durch zügiges Herunterschwenken des Hebels per Hand - nur durch Schwung (Trägheitsmoment) konnte die erforderliche hohe Momentanleistung aufgebracht werden. Das Ausbalancieren des Hebels in seiner oberen Position - hierbei ist die Schere offen und es besteht Unfallgefahr - übernahm das seitlich an einem verlängerten Arm angebrachte Gegengewicht, welches zugleich die Schwungmasse erhöhte. Die Schneide (mit Griff) trennte während des manuellen Arbeitsgangs zunächst jeweils einen langen Streifen in einer bestimmten Breite ab. Diese Streifen wurden durch nochmalige Schneidevorgänge in kleinere Blechtafeln unterteilt, welche im weiteren Verlauf zu Mutterschablonen (vgl. Inv.-Nr. 2017FMF0084 und 0127) für die Trauringgraviermaschinen (vgl. Inv.-Nrn. 2017FMF0092 und 0093) verarbeitet wurden.