Figur einer keltischen Frau aus der Mittleren Latènezeit.
Die lebensgroße Figur trägt in Nachbildung die typische Tracht einer keltischen Frau der Mittleren Latènezeit (280 - 150 v. Chr.): Als Unterkleid dient eine knöchellange Tunika, das Obergewand wird an beiden Schultern mit Fibeln (vom Mittellatèneschema) fixiert und reicht im dargestellten Fall ebenfalls bis zu den Knöcheln. Nicht dargestellt ist die Farbigkeit der keltischen Kleidung. Weiterhin gehalten wird es mit einem Kettengürtel - die Hüftkette hat einen Haken zur Längenverstellung (der überhängende Kettenteil wurde als "Schlaufe" an einem Kettenglied eingehängt). Die Glieder des Kettengürtels sind ringförmig, mit länglichen Zwischengliedern. Zusätzlich eingehängte Haken dienten der Anbringung/Aufhängung von Beuteln oder Ähnlichem. Der bronzene Kettengürtel zeigt den höheren gesellschaftlichen Rang der dargestellten Frau.
Zu den Fibeln vom Mittellatèneschema:
Die eingliedrigen Fibeln besitzen eine beidseitige Spirale. Sie sind immer viergliedrig und besitzen eine untere Sehne. Der Drahtbügel ist mehr oder weniger hoch segmentförmig gewölbt. Er geht am Fuß mit einem rechtwinkligen Knick in die Nadelrast über, wird nochmals umgeschlagen und zum Bügel zurückgeführt sowie mittels einer Manschette am Bügel befestigt. Die Manschette hat zumeist die Form eines profilierten Ringes mit übereinandergeschlagenen Kappen. Sie ist in den meisten Fällen an der höchsten Stelle der Bügelwölbung, ausnahmsweise auch etwas näher zum Fibelkopf hin, angebracht. Das zurückgebogene Fußende verjüngt sich in der Regel zur Manschette hin. Fibeln dieser Art zeichnen sich durch besondere Schlichtheit aus (Verwendung von drahtförmigem Material). Al s Verzierungselemente kommen lediglich einfache Rillen oder Wülste auf den Manschetten vor (Riha, Typ 1.4, etwa Nr. 50; Heynowski, Typ 3.13).