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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0165
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Antoninian - vermutl. lokale Nachprägung
Sachgruppe:
Material:
Kupfer (mit Silberüberzug)
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,2 cm

Beschreibung

Antoninian - vermutl. lokale Nachprägung, vermutlich Claudius II. Gothicus.
Av.: Kopf des Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts; [. . .C]LAUDIVS [. . .] - Legende in Pseudographie;
Rv.: stehende (weibliche) Figur, Schwert in der erhobenen Rechten, hebt mit linken Hand ihr Gewand an; . . .X. . .(PAX?);
Claudius II. Gothicus (Marcus Aurelius Claudius, um 214/219 - 270 n.Chr.) war einer der sogenannten Soldatenkaiser und herrschte von 268 - 270 n.Chr. als Nachfolger des Gallienus. Er war der erste einer langen Reihe aus Illyrien stammender Kaiser und - nach Angaben der späteren konstantinischer Zeit - mit den Herrschern dieser Dynastie verwandt. Den Beinamen Gothicus erhielt er nach einer siegreichen Schlacht gegen die Goten im Jahr 269 n.Chr.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n.Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n.Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Die Münze stammt aus einer Zeit nach Claudius' Tod - der Kaiser wurde 270 n.Chr. unter der kurzen Herrschaft seines Bruders und Nachfolgers Quintillus durch den Senat vergöttlicht und durch entsprechende Prägungen (mit Rückseiten-Umschrift CONSECRTATIO) geehrt. Imitationen (wie wahrscheinlich auch diese Münze) wurden jedoch - besonders in den nördlichen Provinzen - noch bis ca. 384 n.Chr. geprägt.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine lokale Nachprägung - die Bildmotive sind, soweit erkennbar, stilisiert ausgeführt und die Legenden pseudographisch.
Münztyp (Vorbild): RIC V, 1, Nr. ?
Die Münze ist leicht abgegriffen und korrodiert. Sie weist eine leicht ovale Form auf - Teile der Umschriften fehlen.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band V, 1
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V