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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0161
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Antoninian
Sachgruppe:
Material:
Kupfer (mit Silberüberzug)
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,1 cm

Beschreibung

Antoninian, Aurelianus.
Av.: Büste des Kaisers mit Strahlenkrone, drapiert oder gepanzert, nach rechts; wahrscheinlich: [IMP C A]URE[LIANVS AUG];
Rv.: nicht zu erkennen - entweder stehende oder sitzende Figur;
Aurelianus (Lucius Domitius Aurelianus, * 214, 270 - 275 n.Chr.) war einer der zahlreichen, von den Truppen erhobenen, sogenannten Soldatenkaiser, konnte jedoch durch die Rückeroberung der zuvor selbständig gewordenen Reichsteile im Osten (273 n.Chr., Reich von Palmyra unter Zenobia) und Westen (274 n.Chr., sog. Gallisches Sonderreich) und umfassende Verwaltungs- und Wirtschaftsreformen sowie die Erhebung des Sol Invictus zum römischen Hauptgott dem Verfall des Imperiums Einhalt gebieten und die Grundlage zu einem neuerlichen Aufstieg legen. Ferner ließ er ab 271 n.Chr. als Reaktion auf die akute Germanengefahr eine neue Stadtmauer ("Aurelianische Mauer") um die Stadt Rom anlegen.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n.Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n.Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Die Münze ist stärker korrodiert und an den erkennbaren Stellen abgegriffen. Der Rand ist etwas aufgeblüht; sie weist eine größere Abbruchstelle/Fehlstelle (etwa 1/5 der Münze) auf, welche sich entweder auf eine antike Abtrennung oder auf eine spätere Beschädigung zurückführen lässt. Die Provinz Gallia Belgica hatte im dritten, vierten und fünften Jahrhundert immer wieder das Problem der unzureichenden Münzversorgung, wodurch einerseits viele Falschmünzen in Umlauf gerieten, andererseits Münzen zerteilt wurden, um "Kleingeld" herzustellen.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band V, 1
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V