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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0137
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
vermutl. Antoninian
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: Gewicht: 1,65 g

Beschreibung

Zwei Fragmente einer römischen Bronzemünze (vermutl. Antoninian, Soldatenkaiser/Gallisches Sonderreich).
Av.: Büste eines Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts, drapiert; Legende verloren bzw. nicht lesbar;
Rv.: nicht erkennbar (evtl. stehende Figur); Legende verloren;
Die Münze stammt wahrscheinl. aus dem 3. Jh. n. Chr. und fällt vermutlich in die Zeit der sog. Soldatenkaiser. Zwischen 235 n. Chr. (Ende der Dynastie der Severer) und 284/5 n. Chr. (Herrschaftsbeginn von Diocletian, welcher eine neue Herrschaftsordnung - die Tetrarchie - schuf) befand sich das Imperium in der sog. 'Reichskrise des 3. Jahrhunderts'. In dieser Zeit war der römische Staat einer verstärkten Bedrohung von außen ausgesetzt und hatte zudem mit erheblichen inneren Problemen zu kämpfen. Die Kaiser wurden zumeist vom Militär ausgerufen und regierten in der Regel nur eine kurze Zeit - die meisten Herrscher starben einen gewaltsamen Tod, da die häufigen Machtwechsel stets gewaltsam verliefen.
Postumus (Marcus Cassianus Latinius Postumus) gründete im Jahre 260 n. Chr. das sogenannte 'Gallische Sonderreich' (Imperium Galliarum), ohne den Kaiserthron in Rom selbst zu beanspruchen. Es war ihm möglich, die Rheingrenze erfolgreich gegen Germanischen Übergriffe zu schützen. Dieses römische Teilreich bestand im Westen des Römischen Reiches und umfasste zeitweise ganz Gallien, die germanischen Provinzen, Britannien und Spanien - zur Zeit des Tetricus I. war sein Umfang auf Gallien und Britannien beschränkt. Im Jahre 273/4 n. Chr. gelang es Kaiser Aurelianus, das 'Gallische Sonderreich' wieder in den römischen Gesamtstaat einzugliedern.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n. Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n. Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Die Münze ist stark abgegriffen und zudem korrodiert. Der Rand weist mehrere Abbruchstellen auf. Aufgrund der starken Beschädigung ist die Münze nicht bestimmbar.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000