Antoninian, Tetricus II.
Av.: Kopf des Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts; [IM]P C TETRICVS PF AVG;
Rv.: an einem Altar stehende Salus, nach links, hält in der rechten Hand eine Patera und in der Linken einen Anker; [S]ALVS [A]VG;
Tetricus II. (Gaius Pius Esuvius Tetricus) herrschte von 273 bis 274 n. Chr. zusammen mit seinem gleichnamigen Vater über das von Postumus im Jahre 260 n. Chr. gegründete "Gallische Sonderreich" (Imperium Galliarum). Dieses römische Teilreich bestand bis zu seiner Rückgliederung im Jahre 274 n. Chr. im Westen des Römischen Reiches und umfasste zeitweise ganz Gallien, die germanischen Provinzen, Britannien und Spanien. Zur Zeit des Tetricus I. und II. war sein Umfang allerdings beschränkt auf Gallien und Britannien. Als sich im Jahre 273 n. Chr. der militärische Konflikt mit dem in Rom regierenden ?rechtmäßigen? Herrscher Aurelianus ankündigte, berief Tetricus I. seinen Sohn zum Mitherrscher. Beide wurden nach der militärischen Niederlage gegen die Truppen Aurelians begnadigt und dienten ihrem ehemaligen Widersacher noch viele Jahre als Statthalter von Lucania bzw. in hohen senatorischen Ämtern.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n. Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n. Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Münztyp (Vorbild): RIC V, 2, Nr. 290 (Unterschied: Av.-Legende im RIC ohne "C"). Prägeort: Gallien.
Die Münze ist mäßig bis stark abgegriffen und zudem leicht korrodiert.