Antoninian, vermutl. Gallischer Kaiser.
Av.: Kopf des Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts; Legende verloren;
Rv.: stehende weibliche Figur; [. . .]VS AVG;
Postumus (Marcus Cassianus Latinius Postumus) gründete im Jahre 260 n. Chr. das sogenannte "Gallische Sonderreich" (Imperium Galliarum), ohne den Kaiserthron in Rom selbst zu beanspruchen. Es war ihm möglich, die Rheingrenze erfolgreich gegen Germanischen Übergriffe zu schützen. Dieses römische Teilreich bestand im Westen des Römischen Reiches und umfasste zeitweise ganz Gallien, die germanischen Provinzen, Britannien und Spanien; zur Zeit des Tetricus I. war sein Umfang auf Gallien und Britannien beschränkt. Im Jahre 273/4 n. Chr. gelang es Kaiser Aurelianus, das "Gallische Sonderreich" wieder in den römischen Gesamtstaat einzugliedern.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n. Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n. Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Münztyp: RIC V, 2, Nr. ? Prägeort: vermutlich Gallien.
Die Münze ist stark abgegriffen und korrodiert; die Legenden sind nahezu in Gänze verloren.