Münze (Antoninian) des römischen Kaisers Tacitus (275-276 n. Chr.).
Münzbestimmung: Tacitus (275-276), Antoninian, 275-276, Gallien. - RIC 14. - C CL TACITVS AVG; Büste des Tacitus. - Rs. AEQVITAS AVG; Aequitas mit Füllhorn und Waage.
Marcus Claudius Tacitus - nicht zu verwechseln mit dem berühmten Historiker Publius Cornelius Tacitus - gehört zu den so genannten Soldatenkaisern. Er kam im Jahre 275 n. Chr. nach der Ermordung seines Vorgängers Aurelian mit Unterstützung des Senats an die Macht und soll bei seinem Amtsantritt bereits 75 Jahre alt gewesen sein. Während seiner kurzen Herrschaft war er mit Abwehrkämpfen gegen die Germanen beschäftigt. Ob Tacitus ermordet wurde oder eines natürlichen Todes starb, ist ungeklärt. Etwa während der Zeit seiner Herrschaft wurde der Vicus von Schwarzenacker von ins Reich eingedrungenen Alamannen zerstört.
Der Antoninian war eine römische Silbermünze, die unter Kaiser Caracalla um 214 n. Chr. als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde. Der antike Name ist unbekannt, die Bezeichnung "Antoninian" wurde im Mittelalter eingeführt und leitet sich vom eigentlichen Namen Caracallas ab, der Marcus Aurelius Antoninus lautete. Der Antoninian entwickelte sich im 3. Jahrhundert zur meistgeprägten Münze und wurde erst durch die Münzreform Diokletians am Ende des 3. Jahrhunderts abgelöst.
Der Antoninian hatte einen Wert von zwei Denaren - daher auch die Bezeichnung "Doppeldenar" - und zu Beginn ein Gewicht von etwa fünf Gramm. Im Lauf der Zeit reduzierten sich Gewicht und Silbergehalt immer mehr, wodurch er gegen Ende des Jahrhunderts nur noch eine winzige Bronzemünze ohne jeden Silbergehalt war.