Teil einer Innenwand. Die Wand wurde in Fachwerktechnik errichtet, die Gefache wurden mit Ziegeln ausgemauert. Auf diese Wand wurde eine Lehmschicht aufgetragen, in die fischgrätenförmige Haftrillen gezogen wurden. Darauf wurde eine dicke Verputzschicht aus Kalkmörtel (gelöschter Kalk, Steinchen und Sand) aufgetragen, darauf wiederum ein dünner Verputz gleicher Zusammensetzung, der sorgfältig geglättet wurde. Auf diese Grundierung wurde eine rote Bemalung flächig aufgetragen.
Bei der Rekonstruktion des Säulenkellerhauses, in dem das Stück gefunden wurde, wurden die Wände in dieser Technik wieder aufgebaut (vgl. 2008RMS0678).
"Ich wünschte, Fachwerk wäre nie erfunden worden", so klagt der römische Architekt, Ingenieur und Schrifsteller Vitruv im 1. Jahrhundert v. Chr. in einem seiner "Zehn Bücher über Architektur" (II, 8, 20). Noch zu dieser Zeit bestand selbst die Stadt Rom vorwiegend aus Holzbauten, die Brandgefahr war also sehr hoch. Schon in der Antike galt der Steinbau unter anderem deswegen als höherrangige Bauart.