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Rennofendüse

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 20 v. Chr. bis 450 n. Chr. (römische Kaiserzeit)

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0085
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Rennofendüse
Material:
Technik:
frei geformt
Maße:
Gesamt: H: 12,5 cm, B: 12,8 cm, L: 15 cm, D: 3,7 cm (Düse)

Beschreibung

Düse mit verjüngter Öffnung zur Aufnahme eines Blasebalges, grobkörnige, schlecht gebrannte Keramik, dunkelgrau-braun, glasig, durch Hitzeeinwirkung grobporig.

Die Düse war Bestandteil eines Rennofens, der frühesten Vorrichtung zum Gewinnen von Eisen aus Eisenerz. Rennöfen wurden mit dem Beginn der Eisenzeit benutzt und wurden erst im Hochmittelalter durch Hochöfen verdrängt, die flüssiges Roheisen erzeugten.

Bei Rennöfen handelte sich um einen Schachtöfen von Höhen zwischen 50 und 220 cm, die aus Lehm oder Steinen errichtet wurden. Die Rennöfen wurden mit Holzkohle, Holz oder Torf erhitzt und danach von oben wechselseitig mit Brennstoff, meist Nadelholzkohle, und fein zerkleinertem Eisenerz befüllt.

Die Belüftung erfolgte in der Regel durch einen Blasebalg. Es gab aber auch hohe, kaminartige Ofenformen, die durch einen Tunnel mit einem natürlichen Luftzug, also Wind, betrieben wurden; solche Rennöfen wurden gerne auf Höhenzügen angelegt. Man konnte Temperaturen von 1100 bis 1550°C erreichen.

Es ergab sich kein Roheisen, sondern eine mit Schlacke durchsetzte Stahlluppe, die im Rennofen zurückblieb. Diese musste zur Weiterverarbeitung ausgeschmiedet werden, wobei die Schlackenreste ausgetrieben wurden.