Schuhleisten aus Holz für linke Sandale, benutzt bei der Anfertigung der Kopie einer römischen Sandale (2008RMS0166), aus drei Teilen bestehend, mit insgesamt drei Schrauben befestigt, an Sohle im Bereich der Hacke drei Lagen aus Kork und eine Lage Leder angeklebt, eine Durchbohrung im oberen Fersenbereich, im vorderen Bereich angebohrt, oben Loch zur Befestigung der Eisenschraube, die die einzelnen Teile miteinander verbindet, Schuhspitze mit keilförmigem, an der Spitze rundem Einschnitt zur Befestigung der Lasche, auf linker Seite Bleistiftlinien des Lederschnittmusters, unten auf Sohle am Rand umlaufende Einstiche.
Häufig bei Ausgrabungen gefundene lederne Abfallprodukte lassen vermuten, dass in fast jedem römischen Vicus mehrere Schuster arbeiteten, die in ihrem Laden oder auf regionalen Märkten ihre Produkte verkauften. Verschieden gestaltete Sohlen legen nahe, dass es sich um Maßanfertigungen handelte. Jeder Schuhmacher benötigte für seine individuellen Kunden und für den allgemeinen Verkauf eine große Anzahl von Schuhleisten verschiedener Form und Größe.
Aus Rottweil stammt ein hölzerner Schuhleisten von 27 cm Länge (siehe Literatur: Driel-Murray 2000, 150; 342 Kat. 51,b). Er ist zweiteilig (forma caligaris), damit man ihn aus hohen Schuhen oder Stiefeln entfernen konnte, was bei niedrigen Schuhen (forma calcei) nicht notwendig war.
Auf einer Aschenkiste aus Trier sind ein sorgfältig ausgeführter zweiteiliger Schuhleisten und das zu seiner Herstellung benötigte Holzwerkzeug dargestellt (siehe Literatur: Driel-Murray 2000, 150; 342 Kat. 51,a).