Fibel in der Form eines Delfins mit Kopf- und Seitenflossen, auf dem Körper sind Schuppen dargestellt, die Augen sind groß und kreisrund. Die spitze Schnauze ist rechtwinklig nach oben gebogen und bildet den Nadelhalter, die Schwanzflosse ist gefächert und war ursprünglich mit rotem Email verziert. Der Körper endet in einem Scharnier, in das die fragmentierte Nadel gesteckt ist.
Der starrende Blick des Tieres sollte böse Geister vertreiben. Der Delfin spielte als Attribut Neptuns eine wichtige Rolle. Er wurde vor allem im klassischen Altertum als ein unantastbares Wesen verehrt, dessen Fleisch nicht verzehrt werden durfte. In Schwarzenacker finden sich auch im Haus des Augenarztes Wandmalereien mit Darstellungen von Delfinen.
Typologische Einordnung: Ettlinger Typ 48 (Figurenfibel: Ettlinger 1973, Taf. 14,22-25); Riha Typ 7.25 (Figurenfibel mit Emaileinlagen: Riha 1994, 172f. Taf. 46).
Vergleichsfunde: Thermenanlage von Bliesbruck (Petit 2000, Taf. 20,175); römische Villa Nennig (Kessler 2003, 182 Nr. 10; 186 Abb. 2,4); Titelberg in Luxemburg (Gaspar 2007, 217 Taf. 94,2130-2132).
Beim Email der römischen Kaiserzeit handelt es sich stets um Grubenschmelz (französisch: émail champlevé), bei dem Vertiefungen im Metall mit Email aufgefüllt wurden (siehe Literatur: Steuer 1989, 202).