Kopie einer Riemendurchzugsplatte, durchbrochen gearbeitet. An den Riemendurchzug schließt sich eine Beschlagplatte von halbovaler Form an. Auf der Rückseite besitzt sie einen T-förmigen Verschlussknebel. Riemendurchzug und Verschlussknebel weisen im Original leichte Abnutzungsspuren auf.
Der Riemendurchzug wird an beiden Seiten von je einem nach außen blickenden Löwenkopf flankiert. Das halbovale Bildfeld der Platte zeigt einen nach links gewendeten Reiter zwischen zwei Bäumen. Pferd und Reiter blicken den Betrachter an. Unter dem Pferd läuft ein Hund, der ein Halsband trägt und den Kopf nach oben gewendet hat. Der Reiter sitzt auf einer Satteldecke und trägt einen um den Oberkörper gelegten Mantel oder Umhang. In seinem linken Arm hält er einen Gegenstand, bei dem es sich um ein Füllhorn oder um ein Blasinstrument handeln könnte. Die dargestellten Tiere sowie die Baumstämme sind mit einer feinen Punzverzierung versehen.
Das Bildfeld ist von einer breiten Kerbleiste umgeben, die von Perlstabreihen flankiert ist. Bekrönt wird der Beschlag von Löwen, die beiderseits eines Kantharos kauern.
Das Original ist in Bronze gegossen, die Kopie besteht aus Kunstharz. Im Original ist die Außenseite sauber geglättet und mit Punzen und Bohrern nachbearbeitet, die Rückseite besitzt eine unregelmäßige Oberfläche und befindet sich noch weitgehend im Gusszustand.
Der Beschlag könnte zu einem prunkvollen Pferdegeschirr gehört haben, eine Interpretation, die durch die Reiterdarstellung gestützt wird. Je nach Deutung des Gegenstandes, den der Reiter in der Hand hält, schwankt die Interpretation als profane (Jagd- oder Circusszene) und mythologische Darstellung (Reiterheros?). Der Riemendurchzug wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. hergestellt und kam - nach vorläufigem Kenntnisstand zu Stratigraphie und Chronologie der Villenanlage von Borg - kurz nach 300 in die Erde (siehe Literatur: Adler 2007).