Getragen von Amischen, Hutterern und Mennoniten im Alltag.
Ausführung mit einem Hutband aus schwarzem Ripsband (3 cm breit) und einer Schleife an der linken Seite.
Die Glaubensgemeinschaft der Amischen spaltete sich im Jahr 1693 von der reformatorischen Täuferbewegung der Mennoniten ab. Ihr Gründer ist Jakob Ammann, ein Mennoniten-Ältester, der mit der Glaubenspraxis der Mennoniten unzufrieden war. Nach ihm sollten die Gläubigen ein einfaches und bescheidenes Leben führen und ihre Individualität zugunsten der Gemeinschaft nicht entfalten. Nach 1700 gab es immer wieder Auswanderungen von Amischen, vor allem in die USA in der Bundesstaat Pennsylvania.
Noch heute leben die insgesamt ca. 250 000 Amische (in ca. 430 Siedlungen) nach diesen Prinzipien Jakob Ammanns. In ihren landwirtschaftlich geprägten Siedlungen schließen sie sich weitestmöglich von der Außenwelt ab, praktizieren die Gläubigentaufe und lehnen Gewalt und Eide ab. Ebenso lehnen sie technische Neuerungen ab und leben in großen Familien mit klar vergebenen Geschlechterrollen, es gibt strikte Regeln für Kleidung, Bart- bzw. Haartracht etc. Die Männer tragen so zur Arbeit im Sommer den Strohhut, sonntags einen schwarzen Filzhut.
Die Hutterer sind eine täuferische evangelische Freikirche, die 1528 von Jakob Hutter (ca. 1500 - 1536) gegründet wurde. Seit ihrer Gründung mussten die Anhänger mehrfach emigrieren, denn ihre Gemeinschaft wurde von der lutherischen, der reformierten und der römisch-katholischen Kirche als abtrünnig angesehen, denn sie setzten sich von Beginn an für eine Trennung von Kirche und Staat ein. Heute leben die ca. 45 000 Mitglieder in über 400 landwirtschaftlich geprägten Kolonien fast ausschließlich in den USA und in Kanada.
Die Hutterer praktizieren die Glaubenstaufe - sie lehnen die Kindstaufe ab - und die wörtliche Auslegung der Bibel. Sie leben gemäß der Apostelgeschichte (Apg 2,44) in Gütergemeinschaften, lehnen Kriegs- und Wehrdienst ab undstreben ein arbeitsames, keusches Leben an.
Grundlage ihres Lebens sind die Bibel, das hutterische Gesangsbuch und handschriftliche, immer wieder kopierte Aufzeichnungen aus der Frühzeit ihrer Gemeinschaft.
Die Mennoniten sind geschichtlich eng mit den Amischen und den Hutterern verbunden.
Sie benennen sich nach ihrem Gründer Menno Simons, in einigen Regionen werden sie aber auch Alttäufer, Altevangelisch Taufgesinnte oder Droopsgezinde (niederländisch für Taufgesinnte) genannt. Diese nach 1535 entstandene Religionsgemeinschaft richtet sich nach den Botschaften der Bergpredigt, so lehnen die Mitglieder den Eid und den Militärdienst ab. Sie praktizieren die Gläubigentaufe und betonen die sittliche Heiligung und das Prinzip der christlichen Gewaltfreiheit. Viele Mennoniten sind diakonisch in politischen Krisengebieten aktiv.
Heute gibt es weltweit etwa 1,6 Millionen Mennoniten, die meisten leben in den USA, in Kanada, Paraguay, dem Kongo und Äthiopien.