Rechteckiger Model aus Holz für Spekulatius oder Springerle; mit verschiedenen Motiven, in Form eines Zeilenmodels in drei Reihen angeordnet; in der oberen Reihe: Frauenfiguren in historischen Gewändern und Trachten; in der mittleren Reihe: zwei mal Madonna in Mandorla, Frau mit gefülltem Korb, drei Paare, Mann mit Hut und Federbusch, der ein Huhn im rechten Arm trägt, drei Reiter mit Pferd, alle Figuren in historischer Kleidung; in der unteren Reihe: ABC-Tafel, Herz mit Marienbildnis, Raute mit Bildnis, Hirsch, Hund, Blumenkorb, Osterlamm (Agnus Dei, Lamm Gottes) mit Nimbus und Siegesfahne.
Kennzeichnend für diesen Model ist die dichte Zusammenstellung weltlicher und religiöser Motive auf engem Raum ohne abgrenzenden Rahmen. Hierin lässt sich neben der Arbeitseffizienz - durch ein Model ergibt sich viel Spekulatius bei wenig Teigabfall - auch ein Horror vacui ausmachen, der möglichst die gesamte Fläche mit Motiven ausfüllen möchte.
Die Model wurden häufig aus Birnbaumholz hergestellt. Ebenfalls wurden die Hölzer von Nussbaum, Fichte, Buche und Ahorn verwendet. Seit dem späten 18. Jahrhundert benutzten die berufsmäßigen Modelstecher wegen der Ebenmäßigkeit des Holzes häufiger Buchsbaum. Für Kopien alter Model, die nicht mehr zum Gebrauch verwendet werden, sondern als reine Zierobjekte dienen, kommt das leicht zu bearbeitende Lindenholz in Betracht. Das Bild wurde mit Schnitzmesser, Hohleisen und Grabstichel in das Holz geschnitzt, später auch gefräst.