Zweiteilige Zuckerform zum Gießen eines Osterlamms. Fünf Knäufe und fünf runde Löcher an den seitlichen Rändern ermöglichen das Zusammenstecken der Formhälften.
In der frühen Neuzeit war Zucker, das sogenannte Weiße Gold, ein Luxusartikel, den sich nur Reiche als Süßstoff leisten konnten. Als 1747 die Bedeutung der Zuckerrübe entdeckt wurde und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Fabriken zur Zuckergewinnung aus Zuckerrüben entstanden, wandelte sich die Lage und der begehrte Zucker wurde ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zum alltäglichen Konsumartikel.
Im 19. Jahrhundert bezeichnete man den Konditor auch als Zuckerbäcker. Die Zuckerformen bestanden zunächst aus Gips, später aus Eisen, Blei, Zinn oder gegossenem Aluminium. Ein beliebtes Motiv war der Osterhase, doch auch weihnachtliche Darstellungen, Tiere oder Gegenstände aus dem Alltag kamen vor. Bei der Herstellung wird der auf eine bestimmte Temperatur erhitzte Zucker in die mit Tafel- oder Mohnöl bestrichenen Formen gegossen. Der in der Form haftende Zucker ergibt dann die entsprechende Figur. Erst nach dem vollständigen Erkalten des Gusses wird das dargestellte Motiv aus der Form genommen.