Das Papiertheater oder Kindertheater diente bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in bürgerlichen Familien zur "Unterhaltung und Belehrung". Spezielle Verlage boten auf Bilderbogen gedruckte Kulissen, Versatzstücke, Figurensätze und Texthefte an zu Märchen und Stücken der dramatischen Literatur. Seit einigen Jahren erlebt das Papiertheater in der Schule und in der Museumspädagogik eine bescheidene Renaissance. Für bessere Spielbarkeit wurden die Figuren, Versatzstücke bzw. Kulissen ausgeschnitten und auf Holz oder Pappe aufgeklebt und mit einem Holzstab auf einem Standfuß befestigt. Das Proszenium ist eines von mehreren, die der Schreiber-Verlag in Esslingen zwischen 1878 und 1921 auf den Markt brachte (vgl. Pflüger/Herbst, 30 ff.). Wer von den zahlreichen für den Verlag tätigen Künstlern die Vorzeichnung geliefert hat, ist nicht nachweisbar (a.a.O. 88 ff.).