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Sofa

Museum Schloss Fellenberg


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2017MSF0165
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sachgruppe:
Stil:
Klassizismus (Napoléon III)
Material:
Holz (Nussbaum (Corpus), Füße mit Rollen)
Velours (Bezug)
Technik:
Maße:
Gesamt:
Höhe: 108 cm
Breite: 174 cm
Tiefe: 75 cm

Beschreibung

Canapé, Frankreich Napoléon III., Nussbaum rötlich gebeizt, geschwungene Füße m. Rollen, Bezug Velours grün-blau, Gebrauchsspuren, mit 4 Kissen

Allgemeines zum Stil des Second Empires
Das Second Empire (deutsch Zweites Kaiserreich), seltener auch Zweites Empire, ist ein Stil der französischen Architektur, des Städtebaus und der Inneneinrichtung in der Herrschaftszeit des Kaisers Napoleon III. zwischen 1852 und 1870. Entsprechend wird diese Stilrichtung auch Napoleon III. (französisch Napoléon trois) genannt. Die Herrschaftszeit Napoleons III. wird in Frankreich als Zweites Kaiserreich vom Ersten Kaiserreich Napoleons I. (1799–1814) unterschieden. Die Stilrichtung (Premier) Empire bezieht sich entsprechend auf die Zeit Napoleons I.
Von Frankreich aus verbreitete sich der Stil des Second Empires in ganz Europa und erreichte auch den nördlichen amerikanischen Kontinent.

Inneneinrichtung
Möbel und Dekorationen waren im Zweiten Kaiserreich von einer extremen Üppigkeit geprägt. Vorhänge, Tapeten und Teppiche besaßen oft überbordende Blumenmuster oder viele Rocaille-Elemente im Stil des Rokoko. Einfache Wandvertäfelungen wurden mit kostbaren gold- und silberdurchwirkten Stoffen überzogen. Anstatt nur eines Vorhangs verwendete man gleich mehrere Stoffbahnen übereinander, die kunstvoll drapiert wurden. Fransen, Quasten und andere Posamente waren übliche Verzierungen für alle textilen Einrichtungsgegenstände. Sessel waren meist vollkommen mit Stoff überzogen und besaßen manchmal zusätzlich Spitzenüberzüge. Die Sitzmöbel wurden ausladender und komfortabler. Polsterer, die Bespannungen aus Plüsch und Samt fertigten, waren in der Möbelproduktion nun ebenso gefragt wie Ebenisten. Schwarze Lackmöbel mit buntem Dekor aus Perlmutt, Leder, Schildpatt, Messing, Kupfer oder Zinn kamen in Mode, weshalb Boullemarketerien wieder sehr beliebt wurden. Neben dem Altbekannten früherer Stile kamen beim Mobiliar bisher unbekannte Materialien wie Pitchpine, Bambus und Korbwaren aus Weide oder Rattan zum Einsatz. Sie wurden mit orientalischen, chinesischen und japanischen Einflüssen kombiniert.
Die mit dem Second Empire einhergehende Prachtliebe brachte – gepaart mit Komfortbedürfnissen – einige neue Sitzmöbel hervor. Dazu zählen unter anderem der Crapaud (deutsch Kröte), ein niedriger Lehnsessel mit gewölbter Rückenlehne, und ein Borne (deutsch Grenzstein) genanntes, kreisrundes Sofa mit Armlehnen, die sich die Sitzenden teilen mussten. Auch die sogenannten Confidents, gepolsterte Doppelsessel in Form eines S, und deren Variation für drei Personen, die Indiscrets, sind Erfindungen des Second Empires. Guéridons waren in jener Zeit weiterhin beliebt, ihre Tischplatten konnten nun oft aus Platzgründen heruntergeklappt werden und besaßen wie viele andere Möbel bunte Einlegearbeiten oder Marketerien.

Literatur
wikipedia