zurück

Feldschmiede

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0170
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
mobile Feldschmiede
Sachgruppe:
Maße:
Gesamt: L: 82 cm, B: 54 cm, H: 80 cm

Beschreibung

Feldesse (Feldschmiede)

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine sogenannte Feldesse, eine mobile, im freien zu verwendende Schmiedefeuerstelle, mit der es möglich war, Metall für den Schmiedevorgang zu erwärmen.

Zum Begriff "Esse" und zu Feldschmieden allgemein:
Die Esse bezeichnet eine offene Feuerstelle mit zusätzlicher Luftzuführung, die dem Erwärmen (Erhitzen) von Metallteilen beim Schmieden dient. Der Begriff kommt aus dem Althochdeutschen: "essa" bedeutete "Herd des Metallarbeiters". Durch die regulierbare Zuführung von Sauerstoff mit einem manuell betätigten Blasebalg (heute mittels elektrischem Gebläse), wird das Schmiedefeuer auf die zum Schmieden der Metallteile je nach Umformungsverfahren erforderliche bzw. gewünschte Temperatur gebracht und gehalten. Als Brennmaterial wird in der Regel Kohle mit hohen Kohlenstoffanteilen (z. B. Steinkohle, Koks, Holzkohle oder Fettkohle) verwendet.
Stellt eine stationäre Esse die wichtigste Einrichtung einer Schmiede dar, kommt bei der sogenannten Feldschmiede eine mobile Esse (Feldesse) zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine kleine Esse (in einer Feuerschüssel) auf einem fahr- oder tragbaren Untergestell. Notwendige Hilfsmittel sind neben der Möglichkeit, Sauerstoff aus der Luft gezielt zuführen zu können, ein kleiner Amboss und ausgewählte Werkzeuge. Der Begriff stammt vermutlich aus der Zeit, als auf Schlachtfeldern noch Schmiede für die Reparatur von Waffen und Gerätschaften, oft im Zusammenhang mit Wagen und Zugtieren, gebraucht wurden (wikipedia).

Zum vorliegenden Exponat:
Die Feldesse besteht aus einem metallenem Untergestell, in dem die mechanische Vorrichtung zur Luftzufuhr in Form eines Schwungrades mit Fußpedalantrieb, durch das das Gebläse angetrieben wird, untergebracht ist, und dem Arbeitstisch, in den die Gusseisen-Feuerschüssel mit der unten gelegenen Öffnung für den mechanisch erzeugten Lufteintritt eingelassen ist. In dieser Schüssel wurde mit Steinkohle, Steinkohlekoks oder Holzkohle) befeuert. Unter der eisernen Tischplatte ragen der Düsen- und der Schlackenhebel zur Regulierung der Sauerstoffzufuhr und zum Ablassen der Brenn- und Schmiederückstände hervor.