Das Dia-Farbbild, Mittelformat, hier in einer Ausschnittsvergrößerung wiedergegeben, zeigt eine Chácobo-Indianerin beim Stillen eines Welpen. Eine ähnliche Szene wie Rox beobachtete auch schon der US-amerikanische Abenteuerer Lewis Cotlow bei den Jívaros und schrieb: "[Ich] erfuhr später, daß ein Jaguar [...] nach der Geburt die Hündin getötet hatte. Da Hunde für die Jívaros wertvoll waren, hielt diese Indianermutter das Kleine auf die nächstliegende [...] Weise am Leben."
Wertvoll waren Hunde für die Jívaros als Jagdgefährten. Ihre Ausbildung galt als fast ebenso ernste Aufgabe wie die Kindererziehung. War der Hund aus gebildet, veranstaltete sein Herr ein Fest ähnlich demjenigen, mit dem der Vater das Erwachsenwerden seines Sohnes beging. Dabei flößte der Medizinmann dem Hund mehrmals einen Zaubertrank ein. Am Ende des Festes führte er die Hausherrin in ihre zukünftigen Pflichten in Bezug auf den Hund ein, denn sie mußte sich um die Jagdhunde kümmern und sie füttern. Bei der ganzen Zeremonie wurde der Respekt der Jívaro gegenüber einem Tier deutlich, das nicht als Teil einer dem Menschen unterlegenen Tierwelt gesehen wurde, sondern als Mitglied der gleichen Natur wie der Mensch, und das daher auch mit gleichen oder ähnlichen Riten bedacht wurde. (vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a.M. 1977)