Das s/w-Foto zeigt eine Chácobo-Indianerin - wahrscheinlich Iba, mit der sich Globetrotter Heinz Rox-Schulz (1921-2004) angefreundet hatte - vor großen Gefäßen mit "Indianerbier". Dies wurde am häufigsten aus Maniok hergestellt, aber auch aus Mais, Süßkartoffeln, Bananen, Palmfrüchten, Erdnüssen oder raffinierten Mischungen wie Erdnuß und Banane. Es enthielt wichtige Nährstoffe, vor allem Vitamine, und war nicht nur Getränk, sondern auch wichtige flüssige Nahrung. Die Indianer-Frauen kochten die geschälten und kleingeschnittenen Maniok-Knollen, kauten sie dann mehrfach und spieen sie wieder aus. (Durch die im Speichel enthaltenen Enzyme wird die Stärke in Zucker umgewandelt, was die Fermentierung befördert.) Der Vorgang war weniger unhygienisch, als er auf den ersten Blick erschien, da die Fermentierung viele Keime abtötete. Danach weichten die Frauen den Maniok mit Wasser weiter auf und siebten diesen mit den feineren Bestandteilen aus. So gewannen sie ein dickflüssiges Getränk, leicht sauer und erfrischend, das zunächst im Geschmack an flüssigen Joghurt erinnerte. Es war zunächst nur wenig alkoholisiert und wurde so als nahrhafte Erfrischung täglich getrunken. Lies man es dagegen mehrere Tage stehen, wurde es zu einem stark sauerschmeckenden, berauschenden Trank, den man den Gästen bei den großen Festen reichte. (vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a.M. 1977)