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Das s/w-Bild zeigt den "Brujo" (Medizinmann/Zauberer) Abraham Calazajun, der zu den Colorado-Indianern gehörte.
Auf religiösem Gebiet hatten die indianischen Gesellschaften des südamerikanischen tropischen Waldlandes, die Globetrotter Heinz Rox-Schulz aufsuchte, keine abgesonderte soziale Schicht von Vollzeitspezialisten. Zwar gab es Medizinmänner, wie im zitierten Beispiel, diese konnten aber nicht im größeren Umfang Vermögen ansammeln, sondern mußten neben ihrer religiösen Tätigkeit genau wie alle anderen als gewöhnliche Bauern arbeiten, um leben zu können. Damit fehlten jene religiösen Spezialisten im engeren Sinne, die sich in anderen Kulturen, wie beispielsweise der europäischen, als eigene Schicht religiöser Funktionäre - Priester - abgesondert haben. Die Medizinmänner führten meist nur relativ unkomplizierte religiöse Handlungen aus, die meist nicht der ganzen Gemeinschaft, sondern jeweils Einzelnen dienten. Betroffene Laien nahmen an diesen Aktivitäten meist aktiv Anteil oder führten auch selbstständig Riten durch. (vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a.M. 1977)

Rox-Schulz, Heinz: Kurze Exposés verschiedener Stories aus aller Welt, S. 4
Dezernat für Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main/Museum für Völkerkunde (Hrsg.): Roter Faden zur Ausstellung. Schrumpfkopfmacher. Jíbaro-Indianer in Südamerika, Frankfurt a.M., 1977, S. 151