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s/w-Foto

Abenteuermuseum Saarbrücken


Herstellung: um 1960
von: Rox-Schulz, Heinz als Künstler
in: Ecuador

Merkmale

Inventarnummer:
2007AMS0188
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
s/w-Foto
Sachgruppe:
Material:
Maße:
Gesamt: H: 8,1 cm, B: 10,7 cm

Beschreibung

Das s/w-Foto zeigt Jívaro-Krieger, denen von den Frauen ihres Dorfes ein Festtrunk gereicht wird. Globetrotter Heinz Rox-Schulz (1921-2004) suchte sie auf seiner Südamerikareise (1957-62) an der Grenze zwischen Ekuador und Peru auf. Das Volk der Jívaro gliederte sich zu dieser Zeit in Untergruppen mit jeweils etwas anderer Sprache und Kultur: in Shuara (Ekuador), Aguaruna (Peru), Huambiza (Peru), Mayna (Peru) sowie Achuara (Ekuador u. Peru). Dies waren keine "Stämme" im Sinn einer festen politischen Organisation, sondern Kulturgemeinschaften mit gemeinsamen Bräuchen, einer gemeinsamen Sprache und einem gewissen Zusammengehörigkeitsgefühl, jedoch ohne gemeinsame Regierung. Die einzelnen Untergruppen nannten sich und ihre Nachbargruppen mit unterschiedlichen Namen. Eine gemeinsame, von allen anerkannte Benennung gab es nicht. Auf spanisch fasste man alle als "Jívaro" (Jíbaro) zusammen, ein Begriff, der sich auch in der europäischen Wissenschaft eingebürgert hat. Die Bezeichnung ist die durch spanische Aussprache leicht veränderte Form des älteren, heute nicht mehr gebräuchlichen Jívaro-Wortes "Shiwiar" = "Indianer". Da diese Indianer bis heute diskriminiert werden, ist selbst ihr Name in der Form Jívaro zum Schimpfwort geworden. Die heutigen Jívaro verwenden deshalb den Gesamtnamen nicht gerne, sondern beschränken sich lieber auf die Bezeichnungen der einzelnen Untergruppen. Diese Namensfrage ist typisch für das Schicksal der meisten Indianervölker: Ihre Persönlichkeit und Recht auf Eigenleben wurden so weitgehend geleugnet, dass sogar ihr Name heute verleugnet wird. (vgl. Museum für Völkerkunde/Frankfurt a.M. 1977)

Literatur

Dezernat für Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main/Museum für Völkerkunde (Hrsg.): Roter Faden zur Ausstellung. Schrumpfkopfmacher. Jíbaro-Indianer in Südamerika, Frankfurt a.M., 1977, S. 35-38