Die Konstruktionszeichnung einer Glashütter-Ankerhemmung wurde am 16.02.1906 von dem Schüler Ed. Luther an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte gezeichnet. Die freie Ankerhemmung für Kleinuhren wurde von M. Großmann grundlegend aufgebaut und von Adolf Lange (1815-1875) in Form der Glashütter-Hemmung für hochwertige Taschenuhren weiter entwickelt. Wie alle Hemmungen bei Unruhuhren (mit Ausnahme der Zylinderhemmung) ist sie eine freie Hemmung. Bei diesen unterbricht der Schwinger im Auslauf seine Verbindung mit der Hemmung und schwingt einen großen Teil frei. Die erste freie Hemmung erfand der Engländer Thomas Mudge (1715-1794). Sie basiert auf dem Hakengang von William Clement und dem englischen Hakengang von Graham. Die Schweizer Hemmung unterscheidet sich von der Glashütter Hemmung nur in einzelnen Winkelmaßen und in der Form des Ankers. Letztere hat verdeckte Ankersteine. Der Anker ist ungleicharmig, der Schwerpunkt muss aber im Drehpunkt liegen.